In Deutschland leiden etwa zwei Millionen Menschen an Herzschwäche. Medizinische Geräte, die die erkrankte Herzkammer unterstützen, gibt es bereits länger.
Allerdings ist ihr Einsatz oft mit Risiken verbunden. Eine Forschergruppe aus den USA hat einen Mini-Roboter entwickelt, der eine Alternative zu den bisherigen Implantaten darstellen könnte.
Problembehaftet: Der Einsatz von Pumpen
Bei der auch Herzinsuffizienz genannten Herzschwäche ist die Pumpfunktion des Herzens eingeschränkt. Bisher wurden Pumpen oder andere herzunterstützende Geräte in das lebenswichtige Organ eingebracht, damit das Blut wieder besser fließt. Doch oft waren diese Eingriffe problematisch, da sie unter anderem zu einer Thrombose (Gefäßverstopfung) führen konnten.
Novum: Roboter unterstützt Herzkammer von außen
Eine Forschergruppe vom Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering in Boston/Massachusetts hat nun einen kleinen Roboter entwickelt, der der schwächelnden Herzkammer von außen hilft. Dabei wird der sogenannte Softroboter von außen in der Herzscheidewand verankert. Der Roboter funktioniert folgendermaßen:
Durch aufblasbare Kammern (Aktoren) übt der Roboter Druck auf die betroffene Herzkammer aus. Das geschieht immer dann, wenn Blut aus der Kammer ausströmen soll. Nachdem die Aktoren das Blut in die Erzkammer gedrückt haben, erschlaffen sie wieder. Elastische Bänder ziehen dann die Kammer wieder in ihre ursprüngliche Form zurück, Blut fließt wieder hinein. Sensoren am Softroboter sorgen dafür, dass sich das Gerät der Herzfrequenz anpasst.
Der Softroboter ist über einen Stab mit der Herzscheidewand verankert. Durch die sichelförmige Stütze des Geräts kann er sowohl an der rechten oder linken Herzkammer eingesetzt werden. Erste Tests an Schweineherzen wurden bereits durchgeführt, Langzeittests stehen noch aus.
Wirksame Medikamente bei Herzschwäche
Der Bedarf an Therapien und innovativen Ansätzen ist groß, Herzschwäche ist seit 20 Jahren in Deutschland auf dem Vormarsch: Erkrankten im Jahr 1995 noch 275 von 100.000 Einwohnern an einer Herzinsuffizienz, so waren es im Jahr 2015 bereits 541 – ein Anstieg um fast 97 Prozent!
Herzinsuffizienz wird aktuell in erster Linie medikamentös behandelt, dabei kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. ACE-Hemmer senken den Blutdruck, bestimmte Betablocker und Diuretika verhindern Flüssigkeitseinlagerungen. Die neue Wirkstoffkombination Sacubitril/Valsartan wird eingesetzt, wenn die Behandlung mit ACE-Hemmern nicht anschlägt. Laut Studien senkt die Behandlung mit Sacubitril/Valsartan die Sterblichkeitsrate im Vergleich zu den bisherigen Therapien um 20 Prozent.