Rund 40 Millionen Menschen in Deutschland müssen eine Brille tragen. Das sind immerhin 64 Prozent, 36 Prozent sind sogar dauerhaft auf die Sehhilfe angewiesen, nur 28 Prozent tragen gelegentlich eine Brille, zum Beispiel beim Lesen. Frauen sind mit 67 Prozent häufiger betroffen als Männer mit knapp 59 Prozent und seit 1952 ist der Anteil der Brillenträger sehr deutlich angestiegen. Während die Menschen vor über 60 Jahren noch keine Alternative zur Brille kannten, gibt es heute die Möglichkeit, Fehlsichtigkeit operativ zu beheben.
Eine Brille ist keine Schande
1952 hatten es vor allem Kinder schwer, die eine Brille tragen mussten. Sie mussten Hänseleien über sich ergehen lassen und wurden als „Blindschleichen“ oder „Brillenschlangen“ verspottet. Heute ist es keine Schande mehr, eine Brille zu tragen. Das liegt auch an den vielen schicken Gestellen, die mit dem Trend der Zeit gehen. Trotzdem verzichten immer mehr Menschen auf die praktische Sehhilfe und entscheiden sich für einen operativen Eingriff. Sie lassen sich die Augen lasern, um so ihre Fehlsichtigkeit zu behandeln. Mittlerweile gibt es moderne Laserverfahren, die die Kurzsichtigkeit schnell und einfach korrigieren. Augenlasern ist schon seit 30 Jahren möglich, aber erst heute sind die Verfahren so ausgereift, dass minimal-invasiv operiert wird.
Die Femto-LASIK Technik
Zu den bekanntesten Methoden des Augenlaserns gehört die Femto-LASIK Technik. Bei dieser Behandlungsmethode arbeitet der Augenarzt mit einem Hornhautdeckelchen, dem sogenannten Flap. Die Methode kommt für fast alle Formen der Fehlsichtigkeit infrage, sie bietet Sicherheit und höchste Präzision. Für den Patienten ist der Eingriff sehr sanft, es geht schnell und er ist auch dann möglich, wenn es sich um eine hohe Fehlsichtigkeit handelt. Selbst wenn die Hornhautdicke gering ist, kann die Femto-LASIK Technik zum Einsatz kommen. Die Schnitte sind im Unterschied zur klassischen Technik minimal und der Eingriff ist selbst dann noch möglich, wenn die Hornhaut verkrümmt ist.
PRK Laser – Lasern ohne einen Schnitt
Die sogenannte PRK Methode ist die erste Generation unter den Laserbehandlungen der Augen. Es gibt sie seit 1988 und aus ihr entwickelte sich die LASEK Technik. Geeignet ist diese Methode vor allem für Patienten, die mit LASIK nicht zurechtkommen. Angewendet wird PRK, wenn die Hornhaut nur eine eher geringe Dicke hat oder wenn es Narben auf der Hornhaut gibt. Sinnvoll ist eine PRK Behandlung auch bei besonderen Erkrankungen der Augen und bei Vorbelastungen in der Familie. Viele Sportler entscheiden sich für die PRK/LASEK Methode, wenn sie einen Sport mit viel Körperkontakt ausüben.
SMILE – Lasern der neuen Generation
Small Incision Lenticule Extraction oder kurz SMILE heißt eine neue Methode, die sowohl die Brille als auch die Kontaktlinsen überflüssig macht. Eine SMILE Behandlung ist minimal-invasiv möglich und daher besonders sicher und sehr angenehm für den Patienten. Selbst bei einer starken Fehlsichtigkeit ist eine Behandlung mit SMILE möglich. Für den Patienten bedeutet diese OP, es geht sehr schnell, es ist sicher und es kommt nur der Laser zum Einsatz. Auch die schnelle Heilung spricht für SMILE. Patienten, die unter trocknen Augen leiden, haben kein Problem mit der Laserbehandlung, weder die Stabilität der Hornhaut noch der Tränenfluss sind von der Behandlung beeinträchtigt.
Multifokallinsen – ideal bei Altersweitsichtigkeit
Im Alter kommt es bei vielen Menschen zu Weitsichtigkeit, bedingt durch die Verkrümmung der Hornhaut. Viele tragen daher eine Lesebrille, aber es geht noch einfacher. Multifokallinsen sind eine gute Alternative zur Lesebrille, denn diese intelligenten Kunstlinsen sorgen für ein unabhängiges Leben ohne Brille. Durch die Linsen ist scharfes Sehen wieder möglich und die Sehleistung bleibt unverändert gut. Der Eingriff für das Einsetzen der Multifokallinsen ist ambulant möglich und dauert in der Regel nicht mehr als zehn Minuten.
Brille und Kontaktlinsen sind auch nach wie vor bewährte Sehhilfen. Wer sich aber die Augen lasern lässt, der muss sich um sein gutes Aussehen keine Sorgen mehr machen.