In Finnland weiß jeder, wie gesund ein Besuch in der Sauna ist. Auch hierzulande findet der finnische Exportschlager Nummer eins immer mehr Anhänger. Rund 25 Millionen Deutsche gehen regelmäßig zum Schwitzen in die Sauna, vor allem in der kalten Jahreszeit verzeichnen die Saunen einen regelrechten Andrang. Aber ist saunieren wirklich so gesund, wie viele immer wieder gerne behaupten und wenn ja, was macht die Sauna zu einem Gesundbrunnen?
Wie wirkt die Sauna auf den Organismus?
Streng genommen ist ein Besuch in der Sauna eine große Herausforderung für den Körper, denn die extremen Temperaturunterschiede bringen die Wärmeregulierung dazu, Höchstleistungen zu erbringen. Die normale Körpertemperatur steigt bei einem Besuch in der Sauna zwar kaum an, aber um die Temperatur konstant zu halten, ist der Körper gezwungen, Wärme abzugeben. Bei einem Saunabesuch pumpt das Herz das Blut in die erweiterten Gefäße und die Haut beginnt stark zu schwitzen, denn nur so kann der Verdunstungseffekt für Kühle sorgen. Der Kreislauf kommt auf Trab, was wiederum die Durchblutung der Haut und das Immunsystem anregt. Was aber besonders gut ist: Seele und Körper entspannen sich und der Saunagänger verspürt eine angenehme Müdigkeit.
Macht saunieren glücklich?
Ähnlich wie bei einem Leistungssportler schüttet der Körper bei einem Gang in die Sauna Glückshormone aus. Kommt nach dem Schwitzen anschließend der kalte Guss, dann ziehen sich die Blutgefäße wieder zusammen und das Blut kann kräftiger fließen. Gleichzeitig entsteht andererseits auch eine Stresssituation, die eine Euphorie auslöst. Nicht umsonst fühlen sich Saunabesucher entspannt und sehr wohl. Neben dem Glücksgefühl profitieren Saunagänger zudem von einer besseren Durchblutung der Haut, denn die bekommt eine große Portion Sauerstoff sowie Nährstoffe, da das Schwitzen die Poren öffnet. Über einen Besuch in der Sauna freuen sich auch die Schleimhäute der Atemwege, da sie ausgiebig mit Blut versorgt werden.
Richtig saunieren
Damit das Saunieren ein Erfolg wird, sollten Saunabesucher verschiedene Dinge beachten. So ist es wichtig, nicht durchgeschwitzt, sondern mit einer trocknen Haut in die Sauna zu gehen. Nur dann kann die Haut auch richtig schwitzen. Für den Anfang sind zwei Saunagänge von je zehn Minuten ausreichend. Nach dem Schwitzen folgt dann die kalte Dusche, im Winter auch ein Aufenthalt in der frischen Schneeluft. Anschließend sollten Saunagänger eine Pause einlegen und etwas trinken. Ausreichend zu trinken, ist wichtig, denn der Körper verliert bei jedem Saunagang rund einen halben Liter Flüssigkeit. Keine gute Idee ist es, mit einem vollen Magen zu saunieren, denn das belastet den Kreislauf.
Weniger Erkältungen
Am meisten profitieren der Kreislauf, die Haut und das Immunsystem von den regelmäßigen Besuchen in der Sauna. Studien haben nachgewiesen, dass passionierte Saunagänger weniger oft erkältet sind und mehr Energie haben. Diese Ergebnisse beziehen sich allerdings nur auf die klassische finnische Sauna, über andere Varianten gibt es bislang kaum wissenschaftliche Erkenntnisse. Vor allem in den Wintermonaten hilft die Sauna dabei, grippalen Infekten vorzubeugen, da das Immunsystem gefordert ist. Wer sich in einer heißen Sauna nicht so wohlfühlt, sollte eine Sauna mit einer niedrigen Temperatur wählen, die viele Menschen besser vertragen.
Wann ist ein Saunabesuch nicht zu empfehlen?
Menschen, die unter Gefäßerkrankungen leiden, sollten vor einem Saunabesuch mit ihrem Arzt sprechen. Das Gleiche gilt auch bei denjenigen, die einen niedrigen Blutdruck haben. In der Hitze der Sauna kann es passieren, dass das Blut in den erweiterten Gefäßen plötzlich absackt, was zu einem Kreislaufkollaps führen kann. Schwangere Frauen sollten sich ebenfalls mit ihrem Arzt besprechen, denn vielfach ist in der Schwangerschaft der Kreislauf instabil. In einem frühen Stadium kann die Hitze den Embryo überwärmen, was mit Fieber zu vergleichen ist. Das führt im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt. Auch für werdende Mütter gilt: Sie sollten vorsichtshalber eine Sauna mit niedriger Temperatur besuchen.