Alte und neue 'Gesundheits'-Politikerinnen und Politiker, aber auch Ärztinnen und Ärzte wurden am 23.9.2017 in den Deutschen Bundestag wiedergewählt oder neu hineingewählt. Durch den Wiedereinzug der FDP und durch die Veränderung des Parteienspektrums ist nun auch die AfD im Parlament mit der Eingangs-Inschrift 'Dem Deutschen Volke' vertreten.
Bundesgesundheitsminister und Jurist Hermann Gröhe (CDU) verteidigte sein Direktmandat im Bundestag. Er kam in seinem Wahlkreis Neuss in Nordrhein-Westfalen auf 44 Prozent der Erststimmen. 2013 hatte er den Wahlkreis mit 51,6 der Stimmen gewonnen. Der 56-Jährige ist seit 1994 Bundestagsabgeordneter. Auch der Arzt, Ärztekammer-Präsident und Marburger Bund Vorsitzende Rudolf Henke setzte sich im Wahlkreis Aachen I mit 33,7 Prozent gegen die frühere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) durch. Der Arzneimittelexperte Michael Hennrich gewann zum fünften Mal seinen Wahlkreis Nürtingen mit 39,4 Prozent, der pflegepolitische Sprecher Erwin Rüddel war mit 43,2 Prozent im Wahlkreis Neuwied erfolgreich. Dr. Katja Leikert, in der Unionsfraktion für E-Health zuständig, gewann den Wahlkreis Hanau mit 35,3 Prozent; Karin Maag den Wahlkreis Stuttgart II mit 33,5 Prozent. CDU-Vize und Finanzstaatssekretär Jens Spahn, der in der Gesundheitspolitik nach wie vor die Fäden zieht, war mit 51,2 Prozent in seinem Wahlkreis Steinfurt-Borken I erfolgreich. Auch Erich Irlstorfer (CDU ) erzielte 43 Prozent in seinem Wahlkreis. Der bisherige SPD-Fraktionsvize Professor Dr. med. Karl Lauterbach hat sein Direktmandat im Bundestag verteidigt. Er kam im Wahlkreis Leverkusen-Köln IV auf 38,7 Prozent der Erststimmen. 2013 hatte er 41,3 Prozent erhalten und ist seit 2005 direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Hilde Mattheis, kam über Listenplatz 5 in Baden-Württemberg wieder in den Bundestag; sowie Sabine Dittmar über Platz 10 der Liste in Bayern. Die Gesundheitspolitikerin Bettina Müller unterlag im Main-Kinzig-Wetterau II gegen CDU-Generalsekretär Peter Tauber, kam jedoch über Listenplatz 8 in Hessen in den Bundestag. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen/Bündnis 90, Maria Klein-Schmeink, zog über Listenplatz 9 in NRW erneut ins Parlament; so wie ihre Fraktionskollegin Kordula Schulz-Asche auf Listenplatz 3 in Hessen. Die pflegepolitische Sprecherin Elisabeth Scharfenberg hatte nach drei Legislaturperioden nicht mehr kandidiert. Der Gesundheitspolitiker Harald Weinberg von der Fraktion Die Linke schaffte mit Platz 4 der Liste in Bayern den Wiedereinzug. Die pflegepolitische Sprecherin Pia Zimmermann zog über Listenplatz 1 in Niedersachsen erneut ins Parlament. Die gesundheitspolitische Sprecherin Katrin Vogler kam über Listenplatz 7 in NRW in den Deutschen Bundestag. Dr. med. Ursula von der Leyen verpasste wie schon 2013 und 2009 als Spitzenkandidatin und Bundesverteidigungs-Ministerin im Wahlkreis Stadt Hannover II mit 28,9 Prozent der Erststimmen die Direktwahl. Die Ex-Generalsekretärin der SPD, Yasmin Fahimi, gewann dort mit 33,7 Prozent das Direktmandat. Die Medizinerin von der Leyen (58) gehört dem Bundestag seit 2009 an, hat einen Spitzenplatz auf der Landesliste und zog wegen vieler Zweitstimmen für die CDU in das Abgeordneten-Parlament ein. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) unterlag im Wahlkreis Kleve mit 30,6 Prozent der Erststimmen dem CDU-Konkurrenz-Kandidaten Stefan Rouenhoff mit 45,0 Prozent. Sie zog über Platz zwei der SPD-Landesliste erneut in den Bundestag ein, dem sie seit 1994 angehört.
"Die FDP ist mit Maria-Agnes Strack-Zimmermann als Gesundheitspolitikerin vertreten. Neu im Bundestag sind sechs Ärztinnen und Ärzte: Claudia Schmidtke, Fachärztin für Herzchirurgie und Chefärztin am Herzzentrum in Bad Segeberg, siegte für die CDU in Lübeck, bisher eine SPD-Hochburg. Ein Direktmandat gewann Internist Stephan Pilsinger für die CSU in München. Andrew Ullmann (Uniklinik Würzburg) zieht über die bayerische FDP-Landesliste ein. Kirsten Kappert-Gonther, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, schafft es über die Landesliste (Platz 1) der Grünen/Bündnis 90 in Bremen ins Parlament. Axel Gehrke von der Medizinischen Hochschule Hannover sowie Orthopäde Robby Schlund erhalten jeweils über ihre AfD-Landeslisten ein Mandat." Zitat Ende https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/80523/Bundestagswahl-Etablierte-Gesundheitspolitiker-bleiben-im-Parlament Jetzt bleibt nur noch die Frage, wie sich dabei Univ. Prof. Dr. med. Axel Gehrke, ehem. Direktor der Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation der Medizinischen Hochschule Hannover, sowie der Orthopäde Robby Schlund, jeweils über ihre AfD-Landeslisten in den Deutschen Bundestags gekommen, für ihre Wählerinnen und Wähler engagieren oder etwas ausrichten wollen? Etwa auf dem Gebiet der "Rechtsmedizin"?