„Danke, Apotheke“ ist eine erfolgreiche Kampagne des Wort & Bild Verlags, die nach dem EuGH-Urteil angelaufen war. Für die Idee gab es nun den Medienpreis der Expopharm. Während der Preisverleihung verließen einige Personen demonstrativ den Raum.
Von TV-Spot bis Radio- und Printwerbung war alles dabei, sogar Postkarten konnten von den Kunden an die Apotheke verschickt werden, um einmal „Danke“ zu sagen. (Auch uns erreichten solche Karten und wir haben uns sehr darüber gefreut!).
So hat der Verlag auf die Misere der Apotheke vor Ort aufmerksam gemacht, ohne dass dabei viel gejammert wurde und die Kunden doch gemerkt haben, was ihnen ohne uns fehlen würde. Für diese Kampagne wurde nun der Medienpreis der Expopharm an den Verlag verliehen, und man könnte meinen, alle in der Apothekerwelt seien glücklich und zufrieden – aber NEIN! Weit gefehlt – während der Preisverleihung verließ die Delegation der Apothekenkammer Westfalen-Lippe geschlossen die Veranstaltung. Sie konnten es nicht mit ansehen, wie der „Konkurrenz“ der Medienpreis verliehen wird.
Die Expopharm wird nämlich von der AVOXA Mediengruppe ausgerichtet, die eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der ABDA (Mitglieder sind alle 17 Landesapothekerkammern und Landesapothekerverbände) ist. Diese gibt nun selbst ein Kundenmagazin heraus (die NeueApothekenIllustrierte), deren übermächtiger Konkurrent die Apotheken Umschau ist, deren Verlag nun den Preis eingeheimst hat. Ich persönlich empfinde ein solches Verhalten immer ein wenig als kleinlich und neidisch. Statt auch einmal einen Konkurrenten zu beklatschen, der einfach die emotionalere und objektiv bessere Kampagne auf den Weg gebracht hat, wird nun beleidigt abgerauscht.
Ein solches Verhalten disqualifiziert nicht nur Politiker in Talkshows, wenn etwa die sachlichen Argumente fehlen, es zeigt auch das Problem, das in der Apothekerwelt leider überall zu finden ist. Statt für die gemeinsame Sache Seite an Seite zu stehen und zu kämpfen, wird wieder nur auf den eigenen Geldsack geschielt und auf den der Konkurrenz. Schade. Auf diese Weise kann man keine einzige Schlacht gewinnen.