Medizinisch-technische-Assistenten, wahlweise mit "L", "R" oder "F". Eigentlich sind gerade die MTA-R's in jeder Röntgenpraxis und in jedem Krankenhaus anzutreffen, trotzdem niemand kennt uns. Die Ärzte? Ne, die auch nicht.
Zugegeben, für die Menschen außerhalb des medizinischen Bereiches beantworte ich die Frage nach meinem Beruf entweder mit: "Ich sorge für die Blutwerte, die der Arzt bekommt" oder einfach "Laborantin.".
Bei Ärzten oder Krankenpflegern, sonstigen, sag ich aber einfach "MTLA", sollten Mediziner doch wissen. Falsch, zu 99% kommt: "MTLA, M - T - L - A, hm, was war das nochmal?". Bei Ärzten finde ich das schon mehr als nur schräg, immerhin sorgen wir für deren Laborergebnisse. Natürlich möchte ich jetzt nicht alle Ärzte über einen Haufen scheren, aber erfahrungsgemäß wissen es leider sehr viele einfach nicht. Wenn mir jemand sagt, er sei Onkologe/Kardiologe oder sonst was, kann ich ja auch etwas damit anfangen.
Verstärkt wird der unbekannte Beruf natürlich durch die Lage der Labore in Krankenhäusern. Entweder ganz oben, wo keiner mit dem Fahrstuhl hinkommt und man Treppen abseits jeglichen Parkplatzes hochlaufen muss oder tief im Keller mit künstlichem Licht am sonnigen Tag. Ein Labor mittendrin, an dem alle vorbeigehen, habe ich tatsächlich erlebt, waren aber die einzigen Räumlichkeiten ohne Klimaanlage, nett. Wir arbeiten im Untergrund, morgens, abends, nachts. Das klingt wie Superhelden, könnte man so sagen. Ohne uns - keine Blutwerte.