Ach wie gut, dass niemand weiß, um wen es in dem Märchen geht, das mir von einer Leserin überliefert wurde und das ich nun gerne mit euch teilen möchte. Nennen wir die Hauptperson, um die sich die Geschichte dreht, einfach Rumpelstilzchen.
Diese Woche erhielt ich eine Nachricht von einer geschätzten Leserin meines Blogs. Sie schrieb mir von einem Märchen, das ich nun freundlicherweise weitererzählen darf. Verehrte Kollegin – vielen Dank! Wer weiß, vielleicht ist das Märchen sogar wahr.
„Es war einmal ein Rumpelstilzchen. Das wartete seit Stunden in der Notaufnahme. Es hatte eine lange Reise hinter sich. Schon am Morgen war es in seiner behaglichen Wohnung überrascht worden. Von einer Truppe der Feuerwehr, der Polizei und dem Rettungsdienst. Die es, trotz heftiger Schimpftiraden, aus seiner Wohnung in die Notaufnahme brachten. Das Rumpelstilzchen lag nämlich auf dem Boden, antwortete nicht adäquat und hatte eine Druckstelle am Hinterkopf. Es hatte seine Wohnungstüre von innen abgeschlossen und vergessen, dass es eigentlich einen Termin mit seiner Tochter hatte. Die sich natürlich sorgte. Leider hörte das Rumpelstilzchen sehr schlecht und hatte an diesem Morgen auch vergessen, seine Hörgeräte einzusetzen. So konnte es weder die Klingel an der Haustüre hören, noch die schnellen, leisen Fragen der Einsatzkräfte verstehen. Es konnte sich nur mit Händen und Füßen wehren, aus seinem hutzeligen Zuhause verschleppt zu werden. Dabei hatte es nur auf dem Boden gelegen, wie jeden Morgen, um seine Gymnastikübungen zu machen. Und wenn es nicht gestorben ist, dann lebt es auch noch heute.“