Manchmal bekommen wir Besuch von besorgten Kunden, die fragen, wie es uns als Vor-Ort-Apotheke in Zeiten des Onlineversands geht. Das wissen wir bisweilen auch nicht so genau. Was aber feststeht: Nur wir wissen wirklich, was zu tun ist, wenn sich 90-jährige Damen in Not befinden.
Am Samstag war eine Dame zu Besuch bei uns, die wissen wollte, ob wir Schwierigkeiten durch die Internet-Apotheken hätten. So kamen wir ins Gespräch. Und sie sagte uns noch einmal, wie froh sie ist, dass wir uns so gut um unsere ältere Kundschaft kümmern. Vor ein paar Wochen rief nämlich die knapp 90-jährige Mutter dieser Frau ganz aufgelöst bei uns an und erzählte, dass sie sich gerade beim Kochen verbrüht habe.
Auch außerhalb der Offizin im Einsatz
Sie war ziemlich durcheinander, war nicht sicher wie schlimm es ist und wusste nicht genau was sie machen sollte. Meine Kollegin Lea beruhigte sie und riet der Dame den verbrühten Arm unter zimmerwarmes laufendes Wasser zu halten. Sie versprach, vorbei zu kommen und sich ein Bild darüber zu machen, was nun zu tun sei. Wir packten ihr ein kleines Hilfeset zusammen, mit Brand- und Wundgel, Hydrokolloidpflastern und anderem Verbandmaterial. Lea fuhr mit dem Auto zu unserer Kundin. Je nach Schweregrad der Verbrennung würde sie die Dame dann direkt zu ihrem Hausarzt fahren.
Etwa 20 Minuten später kam Lea zurück. Es war noch einmal alles glimpflich ausgegangen. Die verbrannte Stelle war zwar gerötet, aber nicht blasig, und die Haut auch nicht verletzt oder überwärmt. Sie half unserer Kundin sowohl mit dem auftragen des Brand- und Wundgels, als auch mit dem Verband um die verletzte Stelle und gab die Anweisung, dass sie noch einen Arzt aufsuchen sollte, falls später schlimmere Schmerzen auftreten sollten.
Mehr als nur Erste Hilfe
Alles war folgenlos abgeheilt – was die Dame in dieser Situation wohl am dringendsten gebraucht hatte, war der Zuspruch und dass ihr jemand die Hand hält. Zusammen mit der Sicherheit, dass sie zum Arzt gebracht werden würde, wenn sich die Situation doch noch schlimmer entwickelt als zuerst gedacht. Das können nämlich nur wir Vor-Ort-Apotheken. Darauf können wir stolz sein.
Der Dank unserer Kundin am Samstag tat gut, aber noch schöner war es zu erfahren, dass es ihrer Mutter gut geht. Sie verbreitet jedenfalls seither überall in ihrem Bekanntenkreis, wie wichtig die Präsenzapotheken sind – und das ist doch die beste Werbung, die wir uns nur wünschen können!