Ein Fallbericht aus den USA zeigt Gefahren des dortigen Trends auf, bei dem Mütter nach der Geburt die Plazenta verspeisen – roh, gekocht, ausgetrocknet oder pulverisiert in Form von Tabletten. Sie versprechen sich dadurch physische und psychische Effekte wie beispielsweise eine angekurbelte Milchproduktion, abgewendete Wochenbettdepressionen und reduzierte Schmerzen. Nachdem sich in Portland ein Neugeborenes ungewöhnlich spät nach der Geburt wiederholt mit B-Streptokokken infizierte, entdeckten die Ärzte nach zahlreichen Tests die Infektionsursache: die Plazenta-Tabletten der Mutter. Nutzen und Risiken von Plazentophagie sind bisher wenig erforscht. Die Filterfunktion der Plazenta, die das Kind vor Schadstoffen und Krankheitserregern aus dem Blut der Mutter schützt, begünstigt jedoch Ansammlung jener Substanzen im Gewebe. Die Verfasser des Reports raten daher von dem Verzehr ab. Quelle: Genevieve Buser et al / Centers for Disease Control and Prevention