Herr Schmids-Blau war drei Stunden lang mit seinem Auto im Stau gestanden. Nun fühlte sich sein Bein irgendwie seltsam an. „Hmhm, bestimmt eine Thrombose!“, dachte sich der Hausarzt und „zing“ lag Herrrr Schmids-Blau an einem schönen Freitagabend auf so einer unbequemen Ultraschallliege in irgendsoeinem Krankenhaus.
„Hallo“, sagte der Dienstarzt, der von Herr Schmids-Blau fast mit einer Schwester verwechselt wurde.
„Ich bin der Dienstarzt“, sagte der Dienstarzt, „Zorgcooperations ist mein Name.“
Herr Schmids-Blau wusste auch nicht so recht, ob er diesem Dienstarzt vertrauen sollte, traute sich aber auch nicht wegzulaufen.
Jop.
Ich klickte mich nun denn durch diverse fancy Ultraschallprogramme („Wollen Sie ein rechtes oder doch lieber ein linkes Bein ultraschallen?“) und tränkte Herrn Schmids-Blaus Bein in Ultraschallgel für ein besseres Bild.
Einen teuren Highend-Ultraschallkopf in der Hand begann ich nun, nach der vermuteten Thrombose zu suchen. Blaue und rote Farben flammten in schwarzen Punkten am Bildschirm auf, alles wurde glibberig und klebrig. Ich drückte sehr lange und gründlich an Herrn Schmids-Blaus Bein herum. Trotz exzellenter Sicht – das Bein sei durch gründliches Rennraddahren gestählt, erzählte Herr Schmids-Blau – war aber keine Thrombose zu sehen.
Erfreut erklärte ich also: „Hier ist wirklich keine Thrombose zu sehen. Alles ist in Ordnung.“
„Äh, moment“, sagte Herr Schmids-Blau an dieser Stelle, „Sie lügen doch!“
„Öh, warum? Was meinen Sie?“
„Ich habe Sie genau beobachtet und alles am Bildschirm gesehen!“
„Ah, hm und was genau meinen Sie, stimmt nicht?“ Nun war ich ordentlich verwirrt.
„Da ist doch dauernd die rote Warnfarbe im Bild angegangen!“
Hä? Rote Warnfarbe? Oh.
„Ah, nein, nein, keine Sorge, die Farben zeigen richtungskodiert den Blutfluss an. Die eine Flussrichtung ist halt rot und die andere blau. Es ist wirklich keine Thrombose bei Ihnen zu sehen.“
„Grm, okay.“ Herr Schmids-Blau freundete sich dann aber doch schnell damit an, thromboselos zu sein und verließ uns sehr erfreut.
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