Epileptische Anfälle gehören zum täglichen Brot des Neurologen. Erstmalige epileptische Anfälle sind für den Patienten aber immer ein sehr einschneidendes Erlebnis.
Einige werden sich an meinen „Worst-Case“-Blogbeitrag erinnern, in dem ich von einem erstmaligen epileptischen Anfall berichtete. Die Patientin hatte eine Malignomanamnese.
Im Kommentarbereich kam daraufhin eine Diskussion über die Notwendigkeit eines kraniellen CTs auf. Kotisaari et al. sind nun dieser Thematik nachgegangen und haben versucht herauszufinden, wann bei einem bildgebenden Verfahren mit einem pathologischen Befund zu rechnen ist.
Das Ergebnis lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Von 449 Patienten mit erstmaligem epileptischen Anfall bekamen 416 (93 %) eine native Bildgebung. Bei 49 Patienten (12 %) fanden sich Auffälligkeiten.
Das Vorhandensein einer der folgenden Faktoren konnte eine Pathologie mit 84-prozentigen Sensitivität vorhersagen:
Bei allen anderen Patienten kann man mit einer Bildgebung (dann MRT) zunächst abwarten, sollte aber dennoch auf die Abklärungsbedürftigkeit und zeitnahe Notwendigkeit einer Bildgebung hinweisen.