Mit einem aufwändigen Treffen haben sich die G 20-'Gesundheits'-Minister auf eine weltweite Verschreibungspflicht für Antibiotika gegen bakteriell bedingte, übertragbare Krankheiten geeinigt. Die 'Berliner Erklärung' soll bis Ende 2018 mit fragwürdigem Mantra der Rezeptpflicht nationale Aktionspläne gegen zunehmende Antibiotika-Resistenzen formulieren und die Pharmaindustrie mit ins Boot holen.
Doch die meist selbsternannten ministeriellen Damen und Herren "Gesundheitsexperten" und ihre Zuflüsterer haben häufig in ihrem ganzen Berufsleben noch nie einen einzigen Patienten befragt, untersucht oder behandelt. Selbst Prof. Dr. med. Karl Lauterbach von den deutschen Sozialdemokraten hat seine Approbation als Arzt erst 2010 erlangt und durfte vorher nicht mal ein Privatrezept unterschreiben.
Deshalb verdienen derartige Mammut-Veranstaltungen wie ein G-20-Gesundheitsgipfel nur das Prädikat: "Außer Spesen nichts gewesen!" Denn wenn sich mit einem gigantischen finanziellen Aufwand Ressortchefs von 19 Staaten und der EU treffen, um über "Gesundheitsthemen" zu plaudern, wirkt das eher wie die Stationsbesprechung in "Einer flog über das Kuckucksnest".
'Um für internationale "Gesundheitskrisen" besser gerüstet zu sein, beraten sich die G20-Fachminister am Freitag und Samstag in Berlin', kolportieren völlig unkritisch die Medien der Weltöffentlichkeit: Sie verschweigen damit vorsätzlich, dass es sich um existenzielle K R A N K H E I T S K R I S E N, um Epidemien, Pandemien bzw. Seuchen bei durch Hygienemängel und armutsgesteuerten Bedrohungslagen entstandenen Krisensituationen in den ärmsten Ländern der Welt handelt.
Mehr semantisch-krankheitsverleugnende Einfältigkeit geht gar nicht! W a s verbindet denn die drängenden Themen wie • Bessere weltweite Bekämpfung von Infektionskrankheiten (z. B. Malaria, TBC, HIV)? • Ebola-Ausbruch in Westafrika 2014, Dengue-Fieber, West-Nil-Infektion etc.? • Katastrophenhilfe bei zigtausend Ertrinkenden im Mittelmeer und Südostasien? • Kampf gegen Antibiotikaresistenzen mit hochgeschätzt weltweit Millionen Toten? • Optimierter Einsatz von Antibiotika in Human- u n d Tiermedizin? • Entwicklung dringend benötigter neuer Antibiotika/Anti-Infektiva? • spezielle Praxis- und Krankenhaushygiene • allgemeine Hygiene-Implementierung in der Bevölkerung?
DocCheck - Leserinnen und Leser wissen im Gegensatz zu einer völlig abgehobenen Politiker-Kaste, was ich meine: Es geht hier vornehmlich und ausschließlich um K r a n k h e i t e n, Siechtum, Tod und k e i n e s f a l l s um Gesundheit oder Wohlbefinden! Letzteres wird sich nur in von der realen Welt hermetisch abgeriegelten und abgeschirmten G20-Tagungsorten einstellen, wenn es sich so behaglich über "Gesundheit" parlieren lässt. Weil damit die sich abstrampelnde Menschheit "Draußen vor der Tür" in der so fernen realen Welt mit ihren hässlichen K r a n k h e i t s-, S e u c h e n- und S o z i a l p r o b l e m e n ausgegrenzt bleibt.
Wer dann noch mit "Antibiotika weltweit nur auf Rezept!" vorpreschen und sich bejubeln lassen möchte, wo multiresistente Keime und Antibiotika-Rückstände in jeder x-beliebigen Flussmündung nachzuweisen sind, gehört einfach rezeptpflichtig ausgelacht! Glossar: Die G 20 sind eine 1999 gegründete informelle Gruppe von 19 Staaten und der EU. Mitglieder sind China, Indien, EU, USA, Indonesien, Brasilien, Russland, Mexiko, Japan, Deutschland, Türkei, Frankreich, Großbritannien, Italien, Südafrika, Südkorea, Argentinien, Kanada, Saudi-Arabien und Australien. Zusammen bringen es diese Staaten auf rund 4,9 Milliarden Einwohner. http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gesundheitspolitik_international/?sid=936133 und Berliner Erklärung zum G20-Gesundheitsgipfel als pdf http://Gesundheitsministertreffen/Berliner_Erklaerung_der_G20_Gesundheitsminister_20-05.2017.pdf