Was machen Pornos mit unserem Verlangen und was haben sie mit unseren Synapsen zu tun? Wieso gehen Beziehungen häufig am Sex zu Bruch? Wieviel Sex ist gesund? Sind wir heute sexuell befreit? Wir haben eine Sex-Folge des PsychCast aufgenommen.
Im 45. PsychCast sprechen wir über Sex und gehen die 10 spannendsten Fragen durch, die unsere Hörer uns dazu gestellt haben.
Was ist Stealthing?
Vorweg sprechen wir über Steahlthing (sprich „Ställ-Thing“), was wir im Podcast falsch aussprechen bzw. nicht richtig interpretieren. Es handelt sich um eine neue Form sexuellen Mißbrauchs, die immer häufiger vorkommt: Der Mann streift während des Geschlechtsverkehrs heimlich das Kondom ab. In den sozialen Netzwerken und Internetforen wird dieses Verhalten heftig diskutiert.
Die Tragweite von Pornos
Wir sprechen über die Symbolik sexueller Störungen und ihre Bedeutung für die moderne Psychosomatik und Psychotherapie. Wenn Männer oder Frauen nicht erregt sind, wird oft auf einen speziellen Konflikt geschlossen, der sich körperlich äußert. Solche Gedanken halten sich nach wie vor, eine schablonenhafte Übertragung von einer sexuellen Störung auf ein psychisches Problem ist allerdings höchst fragwürdig.
Welchen Einfluss hat die Pornographie auf die Paar-Sexualität? Wie wirkt sich der Pornokonsum auf die Gehirn-Synapsen aus? Fakt ist, was wir konsumieren, hinterlässt mehr oder weniger bewusst einen Eindruck. Der Gedanke, dass ein erhöhter Konsum von Pornographie die Erwartungshaltung verändern kann und wie wir über Sex empfinden, scheint äußert nachvollziehbar. Dieses Thema wird noch etwas verhalten diskutiert, vor allem, was medizinische Fachbereiche betrifft.
Von der Videothek ins Internet
Was sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat, ist die Struktur und Verfügbarkeit des Materials, auf das man heute zugreifen kann. Die unbegrenzte und jederzeit zugängliche Sammlung an Pornos verändert die Sicht auf Sex. Dennoch heißt das nicht unbedingt, dass Jugendliche ein völlig falsches Bild der Sexualität haben. Laut einer Studie trennen sie deutlich zwischen konsumierter Pornographie und selbst erlebte Sexualität in der Realität.
Auch der Begriff Hypersexualität ist Thema unseres Gesprächs. Das Erleben von Sex kann hier häufig als „narzisstische Plombe“ dienen, die einen Mangel ausgleicht. In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage des Selbstwertes auf und die Diskussion darüber, was die exakt richtige Häufigkeit von Sex überhaupt sein soll.
Sexualtheorie – Unendliche Weiten
Wir widmen uns dem Aspekt der Einnahme von Psychopharmaka und deren möglichen sexuellen Nebenwirkungen wie beispielsweise ein Libidoverlust. Ein weiterer Themenpunkt ist das Machtverhältnis in der Sexualität – Stichwort Sadomasochismus.
Auch über die Fortpflanzungsdimension und die Kritik der biologischen Sexualtheorien diskutieren wir. Dabei gehen wir auf Freuds Sexualaufklärung ein und reden über die kulturell bedingten Grenzen in unseren Köpfen.
Abschließend fragen wir uns, was mögliche Auslöser sexueller Probleme sein können und gehen der Frage auf den Grund, warum Beziehungen häufig am Sex scheitern.
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