Rezepte aus der Notaufnahme sind immer irgendwie schwierig. Entweder werden Dinge verordnet, die außer Handel sind, oder es werden Stärken aufgeschrieben, die es nicht gibt, oder es fehlen Patientendaten, das Ausstellungsdatum, der Stempel der Klinik, der Arztname …
Heute hatten wir ein Rezept, das handschriftlich ausgefüllt und damit praktisch unleserlich war. Ich verstehe durchaus, dass die Klinikärzte nach schlafloser Nacht keine Schönschrift mehr an den Tag legen können, aber für uns ist das auch schwierig. Ich kann ja nicht etwas abgeben, wenn ich nicht überzeugt bin, dass es sich um das richtige Medikament handelt.
Also klemmte ich mich wieder mal ans Telefon, um nach gut 20 Minuten zu erfahren, dass der Arzt mit der müden Hand nicht anwesend ist. Und auch keinerlei Dokumentation über den Fall hinterlassen hat. Und auch sonst niemand dort darüber unterrichtet ist, warum unsere Kundin überhaupt behandelt wurde. Das ist doch prima, nicht wahr?
Wir schickten das Rezept dann per Fax an die Kollegen in der Notaufnahme, die uns freundlicherweise beim Entziffern halfen. Und jetzt nochmal mein Wort zum Sonntag: „aut idem“ anzukreuzen ist NICHT SINNVOLL bei einem Rezept, das möglichst schnell beliefert werden soll. Das bedeutet KEINEN AUSTAUSCH – seit 2004.
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass die Ärzte, die sowas verordnen älteren Semesters und zusätzlich fortbildungsunwillig sind. Dieser Mediziner hieß aber nun so ähnlich wie „Kevin“, dürfte also jünger sein als ich. Kann man mir irgendwie dabei behilflich sein, herauszufinden wo und wann die Jungärzte das falsch lernen? Es würde viele Telefonate sparen …