Ganz besonders „beliebt“ sind im Einzelhandel die „Zuspätkommer“. Ist es zwei oder drei Minuten vor der Mittagspause oder vor Ladenschluss witschen sie noch „mal eben“ durch die Tür, gerne begleitet von dem Satz: „Ach sie haben ja noch offen, da hab ich ja Glück gehabt.“ Man denkt dann immer: „Du vielleicht, ich nicht.“
Es sind auch nie die einfachen Dinge, die dieser Personenkreis von einem will, nein! Es muss sich immer eine langwierige Beratung anschließen, gerne über eine hartnäckige Hauterkrankung, an der sich schon zwei Ärzte die Zähne ausgebissen haben oder sie hätten gerne einen detaillierten Vergleich von drei verschiedenen in einer Drogerie gekauften Multivitamintabletten mit denen die wir an Lager haben und empfehlen.
Gekauft wird nach 20 Minuten Beratung meist gar nichts und es wird noch einmal drüber geschlafen ob man das WIRKLICH braucht. Oder wenn dann etwas über den HV- Tisch geht, soll es doch bitte noch als Geschenk eingepackt werden. Man selbst wird immer hibbeliger und genervter, der Zuspätkommer wird seinerseits immer ruhiger und gemächlicher. Es stört ihn übrigens auch in keinster Weise wenn die Kollegen schon mal das Licht ausmachen und laut nach vorne rufen: „Bis nachher, ich geh jetzt in die PAUSEEEE.“
Wenn das Klischee erfüllt wird ...
Und noch was: es sind IMMER DIE SELBEN Tranfunzeln. Man wundert sich quasi schon, wenn man sie zu ganz normalen Ladenöffnungszeiten in der Apotheke stehen sieht und schaut unwillkürlich auf die Uhr. „Oh soooo spät ist es schon dass Frau Baum hier ist?“ Es sind auch nie Leute bei denen man annehmen muss, dass sie es zu keinen anderen Uhrzeiten schaffen könnten!
Bisher hatte ich es da nur mit zwei Personenkreisen zu tun (Sorry, falls ich jemandem auf den Schlips trete, aber es ist WIRKLICH so): LEHRER und RENTNER. Bevorzugt diejenigen, die auch die „Rentnerbravo“ lesen möchten und sich mit dem Spruch unwahrscheinlich komisch vorkommen, aber das ist wieder ein anderes Thema ...