Rheuma – das ist für viele Menschen eine schmerzhafte und chronische Krankheit, an der nur ältere Menschen erkranken, aber das stimmt so nicht. Rheuma ist vielmehr eine Art Überbegriff für viele unterschiedliche Erkrankungen, bei denen in der Hauptsache der Bewegungsapparat betroffen ist. Das gilt auch für die rheumatoide Arthritis oder auch chronische Polyarthritis genannt. Keine andere Krankheit, bei der es zu entzündlichen Prozessen der Gelenke kommt, ist so weit verbreitet wie die rheumatoide Arthritis, von der alleine in Deutschland rund 800.000 Menschen betroffen sind.
Die verschiedenen Formen
Unter dem Begriff rheumatoide Arthritis werden unterschiedliche Arten der Erkrankung zusammengefasst. Die Alters-Rheumatoide-Arthritis ist die häufigste Form, die meist ab dem 60. Lebensjahr auftritt und die oftmals nur wenige der großen Gelenke betrifft. Die Patienten leiden neben den Schmerzen auch an Fieber, sie verlieren an Gewicht und an Muskelschwund. Das sogenannte Felty-Syndrom nimmt meist einen sehr schweren Verlauf und neben der Entzündung der Gelenke kann es auch zu einem Anschwellen der Milz sowie zu einer verminderten Zahl der Leukozyten und Thrombozyten kommen. Von der juvenilen rheumatoiden Arthritis sind auch Kinder betroffen, die genaue Ursache ist jedoch bis heute unbekannt. Es wird vermutet, dass eine bakterielle Infektion das Immunsystem stark beschäftigt und in der Folge kommt es dann zu einer Autoimmunerkrankung.
Rheumatoide Arthritis – welche Symptome gibt es?
Wenn eine rheumatoide Arthritis zum ersten Mal auftritt, dann sind viele der Patienten der Meinung, dass sie nur einen grippalen Infekt oder eine Verletzung haben, die vielleicht beim Sport entstanden ist. Erst im weiteren Verlauf zeigen sich dann die typischen Symptome. Die kleinen Gelenke, bevorzugt in den Fingern oder Zehen schwellen an und schmerzen. Ein etwas zu fester Händedruck wird zu einem Problem und die Patienten haben am Morgen vielfach das Gefühl, dass sich die Gelenke steif anfühlen. Diese morgendliche Steifheit der Gelenke kann bis zu einer halben Stunde dauern und sorgt unter anderem dafür, dass es Schwierigkeiten beim Halten der Kaffeetasse gibt. Erst später werden auch die größeren Gelenke wie die Schulter, das Kniegelenk oder die Halswirbelsäule miteinbezogen, ausgenommen sind nur die Lenden- und die Brustwirbelsäule.
Welche Ursachen sind bekannt?
Wie kommt es zu einer rheumatoiden Arthritis? Diese Fragen stellen sich natürlich alle, die von der Krankheit betroffen sind, aber leider lässt sich die Frage nicht so einfach beantworten. Eine genaue Ursache gibt es nicht, alles, was existiert, sind unterschiedliche Theorien. So wird vermutet, dass das Erbgut eine Rolle spielen könnte. Für diese Theorie spricht, dass in einigen Familie rheumatoide Arthritis häufig vorkommt. Möglich sind aber auch Umwelteinflüsse, zum Beispiel bedingt durch Infektionen oder Allergien. Zudem besteht der Verdacht, dass Rötelnviren oder auch Viren, die Herpes auslösen, die Ursache für die Krankheit sind. Übergewicht und Rauchen werden ebenfalls als mögliche Verursacher gesehen.
Eine schrittweise Zerstörung
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Erkrankung, die mit einer Entzündung der Gelenkschleimhaut beginnt. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu einer Entzündung der Gelenke, zur Entzündung der Schleimbeutel und zu einer Sehnenscheidenentzündung. Wenn die Gelenkschleimhaut von Antikörpern angegriffen wird, dann kommt es zu einer Art Teufelskreis, denn es werden immer mehr Gelenkstrukturen zerstört, was wiederum immer wieder zu entzündlichen Prozessen führt.
Wie wird die Krankheit behandelt?
Hit hard and early - So früh und so hart wie eben möglich zuschlagen, so lautet die Devise, wenn die Diagnose gestellt wird. Wenn schnell gehandelt wird, dann kann eine Zerstörung der Gelenke noch vermieden oder zumindest hinausgezögert werden. Spätestens drei Monate nachdem sich die ersten Symptome gezeigt haben, sollte die Behandlung beginnen, denn nur dann kann sie auch effektiv sein. Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die zum Einsatz kommen können, die Krankheit kann aber auch mit Wärmetherapien und gezielter Krankengymnastik oder mit Entspannungstherapien in Schach gehalten werden.