Die Schlafmediziner klagen darüber, dass sich Gesundheitsapps für Schlafphasenbestimmung bzw. Schlafstörungen rasant verbreiten, nicht aber wissenschaftlich untersucht seien. Tja, da scheint eine Fachdisziplin überraschend gemerkt zu haben, dass es nicht mehr 1970 ist...
Wenn mich eine Unterdisziplin der Mediziner aufregt, dann die verschlafenen Schlafmediziner. Wie eine beleidigte Leberwurst kritisiert dabei die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin in der Ärztezeitung, dass gängige Apps auf den Smartphones nicht wissenschaftlich evaluiert sind. Man wissen nicht, was diese Apps so messen. Das stimmt. Aber der gemeine Arzt würde auch gerne mal wissen, was denn die Damen und Herren Schlafmediziner so tagsüber machen. Während in der breiten Bevölkerung sich Schlafstöruingen wie eine Massenepidemie verbreiten und selbst Laien sich mit Begriffen wie Schlafphasen-Verlagerungs-Syndrom bzw. den Auswirkungen von Lichtwellen des Computers oder Handys auf den Schlaf beschäftigen, scheinen die Forscher doch lieber ihre Helferlein die Computer-Auswertungen im Schlaflabor zur Diagnostik des Schlaf-Apnoe-Syndroms tätig werden. Und ansonsten eben schmollen. Wer, wenn nicht die Schlafmediziner hätte denn in den letzten sagen wir mal 5 bis 10 Jahren hier mal aktiv werden können und mit der Zeit gehen können ? Also selber mal wirksame Diagnostik und Hilfen für den Alltagsgebrauch einer Arztpraxis oder eben einer Klinik entwickeln und evaluieren lassen ? Wir haben mehrfach das Problem in der Klinik gehabt, dass Patienten OHNE Diagnostik von Schlafstörungen zur Reha wegen Erschöpfung und Schlafstörungen geschickt werden. Selbst ich als "Laie" aber sofort an ein Schlaf-Apnoe-Syndrom denken musste. Aber es geht eben auch wesentlich kompliziert. Wenn dann sich die Apps in der breiten Masse verkaufen, zeigt es doch nur : Die Schlafmedizin hat den Trend der Zeit verschlafen. Ruhe samft weiter, aber beschwert euch nicht, wenn ihr dann abgeschafft werdet.