Drogist Urs arbeitet noch nicht so lange bei uns, da kam ein Kunde, männlich und fragte nach Slipeinlagen. Nichts Ungewöhnliches, aber da Donna grad frei war, gab Urs ihn an sie weiter.
Das kam dem Kunden wohl grad recht. Es folgt ein „Verkaufsgespräch“ mit deutlich TMI (too much information = zu viel Information).
Kunde mit breitem Grinsen: „Die Slipeinlagen sind für meine Freundin. Wissen Sie, weshalb sie die braucht?“
Und ohne eine Antwort abzuwarten: „Die braucht sie wegen mir, wenn ich bei ihr bin, ist sie unten immer ganz … übertriebenes Augenzwinkern – Sie verstehen schon!“
Donna reagiert darauf so ganz gar nicht und bringt ihn nur zum Steller mit der Intimpflege und Einlagen, auf die sie deutet.
Kunde: „Ich brauche aber eine, die nicht parfümiert ist! Ich sag ihnen auch warum: Ich mag es nicht, wenn meine Freundin dort nach etwas anderes riecht als sie selber, vor allem nicht, wenn ich …“
Jetzt hat Donna genug. Sie schnappt sich die nächste Packung Slipeinlagen, dünn und unparfümiert, wendet sich ihm direkt zu, schaut ihm in die Augen und sagt: „War es das jetzt? Gibt es sonst noch etwas, das sie mir erzählen müssen? … (Pause) … Ansonsten ist da drüben die Kasse!“
Kunde – jetzt eher etwas kleinlaut, kauft die Packung bei ihr und geht. Danach wendet sich Donna erbost Urs zu, der das Ganze gar nicht mitbekommen hat:
„Mach das nie mehr!“
Und damit stapft sie erst mal davon.
Erst später am Tag, nachdem sie sich beruhigt hat, hat sie ihm erklärt, was Sache war. Urs hat sich entschuldigt, indem er versprochen hat, derartiges nicht mehr weiterzugeben, wenn es ein Mann ist, der das verlangt. Damit war das gute Betriebsklima wieder hergestellt und die Sache erledigt.
Aber Leute gibt’s.