Schmerzen beim Wasserlassen sind qualvoll und sie machen jeden Gang zur Toilette zu einer Tortur. Eine Algurie, wie das Problem mit medizinischem Namen heißt, betrifft Frauen wie Männer und da es eine Fülle von möglichen Ursachen gibt, ist es für den Arzt nicht immer ganz so einfach, die richtige Diagnose zu stellen. Blasensteine verursachen ebenso Schmerzen beim Wasserlassen wie auch die Prostata, die Harnröhre und das Nierenbecken, auch sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten können eine Algurie auslösen.
Ein weitverbreitetes Problem
Jeden Tag werden bis zu zwei Liter Urin aus dem Körper geschleust und dabei kann es zu brennenden Schmerzen kommen. Dieses Problem tritt relativ oft auf, denn die Schmerzen beim Wasserlassen sind der dritthäufigste Grund, warum die Deutschen zum Arzt gehen. Die Schmerzen oder das Brennen treten immer dann auf, wenn der Urin kurz davor steht, die Harnröhre entlang zu laufen. Manchmal kommt es aber auch erst nach dem Wasserlassen zu Schmerzen. In den meisten Fällen sind nur Teile der Harnwege von Schmerzen betroffen, jedoch es ist auch möglich, dass nicht alleine die Harnröhre, sondern auch der Genitalbereich schmerzt, wenn er mit dem Urin in Kontakt kommt. Vielfach werden die Schmerzen von anderen Problemen begleitet, wie zum Beispiel einem starken Harndrang oder einer Blasenentleerung, bei der nur eine sehr kleine Menge Urin abgeben wird.
Welche Ursachen gibt es?
In den meisten Fällen ist eine bakterielle Entzündung die Ursache dafür, dass das Wasserlassen Schmerzen bereitet. Die Blase, die Nieren und auch die Harnröhre sind bei Frauen und Männern fast gleich aufgebaut, allerdings haben Frauen eine drei Zentimeter kürzere Harnröhre als Männer. Damit sind Frauen anfälliger für Krankheitserreger, die es leichter haben, in den Körper einzudringen. Vielfach ist das Darmbakterium Escherichia coli für eine Infektion verantwortlich. Typisch für diese Art der Infektion sind Schmerzen im gesamten Unterbauch und ein quälender Harndrang, obwohl beim Gang zur Toilette nur sehr wenig Urin ausgeschieden wird. Bei Männern kann die Prostata ein Grund für Schmerzen beim Wasserlassen sein. Vor allem bei älteren Männern mit einer vergrößerten Prostata, die nur noch einen eingeschränkten Harnabfluss haben, kommt das Problem sehr häufig vor.
Schmerzen beim Wasserlassen durch Geschlechtskrankheiten
Nicht selten sind Geschlechtskrankheiten der Grund, warum das Wasserlassen schmerzt, auch in diesem Fall spielt eine Infektion wieder eine entscheidende Rolle. Die Syphilis ist wieder auf dem Vormarsch und da ein Brennen beim Wasserlassen zu den typischen Symptomen gehört, sollte der Arzt auch in dieser Richtung untersuchen. Das Gleiche gilt auch für die Gonorrhoe, auch bekannt unter dem gängigen Namen Tripper. Der Erreger, der die Krankheit auslöst, kann in die Harnröhre aufsteigen und dann für ein quälendes Brennen beim Wasserlassen sorgen. Begleitet werden die Schmerzen in diesem Fall aber von einem eitrigen Ausfluss, der die Diagnose vereinfacht. Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen können auch auf eine Herpesinfektion oder eine Ansteckung mit Chlamydien hinweisen.
Wann wird ein Besuch beim Arzt notwendig?
Grundsätzlich gilt, wenn es plötzlich zu Schmerzen beim Wasserlassen kommt, dann sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Alle, die schon einmal eine unkomplizierte Infektion der Harnwege hatten, warten meist erst einmal ab und versuchen, die Probleme mit bewährten Hausmitteln in den Griff zu bekommen. Das kann, aber es muss nicht funktionieren, daher ist es wichtig, wenn die Schmerzen sich verschlimmern, unbedingt einen Arzt aufzusuchen. Das ist auch notwendig, wenn sich zu den Schmerzen folgende Symptome gesellen:
Der Arzt wird eine Urinprobe nehmen und diese untersuchen lassen. Durch diese Untersuchung wird in der Regel sehr schnell klar, was die Schmerzen beim Wasserlassen verursacht hat und ob eventuell eine Infektion der Auslöser für die Schmerzen ist.
Urheber: gesundheits-frage.de