Warum vergeht Zeit so un- oder proportional zum benötigten (oder gefühlt benötigten) Aufwand oder zur Lust bzw Unlust aufs Lernen?
6 Wochen plus einige Tage vor Prüfungstermin erhielt ich meine Ladung. Perfekte Zeitspanne für die Lernplanung.
Eine Woche Chirurgie.
Zwei Woche Innere.
Eine Woche Radio.
Eine Woche Uro.
Eine Woche Wiederholung.
Prüfung.
Jetzt habe ich genau noch eine Woche bis zum Enddatum und habe sogar schon vergangene Woche zur Wiederholung genutzt, da unser Uroprüfer - was für ein GEILES 4. Fach ist das denn bitte?!?! :D - die Themen sehr eingeschränkt hat, wissend, daß er eh "nur" Zünglein an der Waage zur besseren, nie zur schlechteren Note sein wird.
Inzwischen schwankt mein Wunsch zwischen "hätt ich doch bitte noch mehr Lernzeit" und "wieso eigentlich ist die Prüfung nicht schon morgen?".
Abhängig ist das von meiner Tageskonstitution, vom (zyklusabhängigen??) Selbstvertrauen und von Kommunikation mit Kommillitonen.
Vorgestern war ein Tag, an dem ich mir Vorwürfe gemacht habe, wieso ich nicht mehr gelernt habe. Oder schon früher angefangen habe. So schon vor etwa 10 Semestern.
Zwischendurch leuchtet dann der Gedanke auf, daß ich durch das Studium ja nicht umsonst bis hier gekommen bin. Soooooooo blöd kann ich also nicht sein. Aber reicht mein Wissen für die Prüfung?
Gelernt habe ich vor allem die Lieblingsthemen unserer Prüfer. Wenn es eine Frage gibt, die davon abweicht, kann ich sie nicht sicher beantworten. Das weiß ich jetzt schon.
Merke das, wenn ich mich mit meiner Prüfungsgruppe zum Lernen treffe. (Ich weiß nicht, wem ich für diese drei wundervollen Menschen danken darf, aber unsere Viererkombi kann man sich nicht perfekter vorstellen. Im Lernen ergänzen wir uns fast lückenlos und es ist ein unglaublich angenehmes Gefühl mit diesen vorher komplett Unbekannten in der Nähe das mündliche Stex anzugehen.) Bei thematisch ählichen aber vom Hauptthema abweichenden Fragen komm ich ins Zögern. Freitag zum Beispiel die Frage: "Was ist eigentlich eine Urosepis?" ...öööhm...ratterratter... "Okay, fangen wir an mit 'Was definiert SIRS?" 2 Parameter konnte ich sofort nennen, den dritten mit bissl nachdenken und auf den 4. kam ich erstmal nicht von selbst bzw wäre whsl drauf gekommen, hätte ich einen elegant fragenden Prüfer vor mir gehabt. Bei sowas mache ich mir Gedanken, ob das wenigstens für ne 4 als Note reicht oder nicht.
Was, wenn ich NUR so Fragen gestellt bekomme, die ich nicht von selbst beantworten kann? Dann gleicht sich das doch nicht aus, wenn ich mal keine Antwort weiß ...
Mein bester Freund hat in Innere nichts selbst beantworten können, sondern es wurde ihm fast alles aus der Nase gezogen und in seinem 4. Fach Neuro konnte er auch kaum was. Und hat trotzdem bestanden.
Er hält mich für klüger als sich selbst, ich denke, er ist cleverer und kann sein Nichtwissen besser verkaufen.
Eigentlich ist es für die Abschlussnote bei mir egal, ob ich mit 2, 3 oder 4 bestehe ... nur eine 1 würde das Gesamtergebnis verbessern ...
Mein Freund macht Übungen zu positiven Affirmationen mit mir vor dem Spiegel. Das hilft sehr.
Muß aufpassen, daß ich nicht zu viel alleine mit meinen (manchmal zu düsteren) Gedanken bin ... es ist nicht gut, sich selbst ständig davor zu "warnen", daß es auch die Möglichkeit gibt, durchzufallen, nur um am Ende nicht zu enttäuscht zu sein ...