Es gibt Krankheiten, die werden vererbt, es gibt Krankheiten, die werden zum Beispiel durch einen ungesunden oder riskanten Lebensstil erworben und es gibt Krankheiten, die können jeden treffen. Zu diesen Krankheiten gehört die rheumatoide Arthritis oder chronische Polyarthritis. Menschen, die unter dieser chronischen Entzündung der Gelenke leiden, erleben ihre Krankheit in Schüben und sie müssen mit geschwollenen, deformierten und schmerzenden Gelenken vor allem an den Händen und Fingern leben. Nur eine konsequent durchgeführte medikamentöse Therapie kann eine rheumatoide Arthritis vielfach verhindern.
Welche Ursachen hat eine rheumatoide Arthritis?
Bis heute ist nicht einwandfrei geklärt, was eine rheumatoide Arthritis auslöst, aber es gibt unterschiedliche Theorien. Eine dieser Theorien besagt, dass das Erbgut eine Rolle spielen könnte, denn häufig sind es Familien, in denen die Erkrankung auftritt. Eine weitere Theorie sieht die Einflüsse der Umwelt als Ursache und es wird vermutet, dass es in diesem Zusammenhang Allergien und Infektionen sind, die eine rheumatoide Arthritis auslösen können. Auch bestimmte Krankheitserreger, wie zum Beispiel Viren, die Röteln oder Herpes auslösen, stehen im Verdacht, für eine Polyarthritis verantwortlich zu sein. Weitere Risikofaktoren sind möglicherweise auch Rauchen und Übergewicht.
Eine häufig auftretende Krankheit
Keine andere Erkrankung der Gelenke kommt so häufig vor, wie die rheumatoide Arthritis. Rund 800.000 Menschen sind es alleine in Deutschland, die unter der Gelenkentzündung leiden und ca. zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten, aber die meisten Betroffenen sind zwischen Mitte 50 und Mitte 70, wenn die Erkrankung auftritt. Bei zehn Prozent der Patienten gibt es einen Verwandten ersten Grades, also der Vater oder die Mutter, die ebenfalls erkrankt sind. Die Krankheit tritt in unterschiedlichen Formen auf:
Ein schwerer Verlauf der Krankheit, bei dem nicht nur die Gelenke entzündend sind, auch die Milz schwillt an und die Zahl der weißen Blutkörperchen wird kleiner. Betroffen sind vor allen Dingen Männer.
Bei dieser Form beginnt die Krankheit schon im Kindesalter, aber die Ursache ist meist unbekannt. Vermutlich ist es eine bakterielle Infektion, die das Immunsystem so stark aktiviert, dass in der Folge körpereigenes Gewebe zerstört wird.
Diese Art der Arthritis bricht meist ab dem 60. Lebensjahr aus, betroffen sind jedoch nur einige wenige Gelenke. Charakteristisch für die Form sind Gewichtsverlust, Fieber, Muskelschwund und ein allgemeiner Leistungsabfall.
Das Caplan-Syndrom ist eine sehr seltene Form der rheumatoiden Arthritis, die auch als Silikoarthritis bekannt ist. Betroffen vom Caplan-Syndrom sind vielfach Arbeiter, die im Steinkohlebergbau arbeiten.
Welche Symptome gibt es?
Die Krankheit beginnt in der Regel mit Symptomen, die an eine Grippe erinnern, erst im späteren Verlauf zeigen sich die für die Krankheit typischen Symptome. Es kommt zu Schwellungen und Schmerzen der kleinen Gelenke, wie sie in den Händen und Fingern zu finden sind. Ein etwas kräftigerer Händedruck löst zum Beispiel heftige Schmerzen aus und am Morgen fühlen sich die Gelenke steif an. Diese Steifigkeit dauert meist nicht länger als eine halbe Stunde, aber für die Betroffenen wird unter anderem das Halten der Kaffeetasse zu einem Problem. Bedingt durch die Arthritis kann es in den Fingern zur Durchblutungsstörungen kommen, die sich im späteren Verlauf auch auf die großen Gelenke in der Körpermitte ausbreiten können. Vor allem die Schultergelenke, die Ellenbogen, aber auch die Kniegelenke und die Halswirbelsäule werden in Mitleidenschaft gezogen. Nicht betroffen sind nur die Endgelenke der Finger sowie die Lenden- und Brustwirbelsäule.
Wie wird die Arthritis behandelt?
Mit der Therapie sollte spätestens drei Monate nach der Diagnose begonnen werden. Behandelt wird mit sogenannten Basistherapeutika und nichtsteroidalen Antirheumatika, die die Zerstörung des Gelenks aufhalten. Als gut verträglich und sehr wirksam gilt auch Methotrexat, das oftmals als alleiniges Medikament in der Monotherapie eingesetzt wird.
Urheber: gesundheits-frage.de