Der Amoklauf von München darf aus psychiatrischer Sicht nicht unkommentiert bleiben. In der Debatte um diese Tat klingen bekannte Stereotype an, die geeignet sind, ein schräges Licht auf psychisch Kranke zu werfen.
Die schrecklichen Ereignisse des Amoklaufs in München vom 22. Juli 2016 berühren in einigen Punkten Themen, die mich als Psychiater, Therapeut und Autor eines Buchs über Mobbing betreffen. Deswegen und obwohl schon viel zu dieser Katastrophe geschrieben wurde und sicherlich weiter geschrieben wird, auch ein paar kurze Statements von mir.
1. Mobbing
2. Mobbing und Amok:
3. Patienten-Bashing
4. Gewaltspieldebatte:
5. Ärzte-Bashing
Also: Es gibt einen einfachen Grund, warum trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und trotz genauer und sorgfältiger Untersuchung weder Suizide noch solche schreckliche Taten wie der Amoklauf von München verhindert werden können: Wir können nicht in die Köpfe der Menschen schauen.
Eine genaue Analyse aller für diese Tat relevanten Hintergründe, der Täterpersönlichkeit, seiner psychischen Störungen, sozialer Variablen und weiterer Faktoren wird sicher mehr Klarheit bringen, welche Faktoren zu diesem Amoklauf beigetragen haben. Wie so oft gilt aber: Man sollte es sich nicht zu einfach machen. Vorschnelle Einordnungen und die Suche nach dem einen, alles erklärenden Grund für eine solche Tat werden in die Irre laufen.