Hier eine Beschreibung der zwei Arten von Apothekern, die man als Arzt so trifft, und was in der Folge passiert.
1) Der freundliche Apotheker in seiner Privat-Apotheke, welchen man inkognito aufsucht, um öh, kein Plan, ein Paracetamol oder so zu erwerben. Der Apotheker verfällt hier meist pflichtbewusst in einen Default-Vortrag, der mit „Und wenn es nicht besser wird, gehen sie zum Arzt!“ endet. Es stellt sich bei mir nun das gleiche Gefühl ein, wie wenn ich Medikamenten-Packungsbeilagen lese:
„Sie wissen nicht, wie sie Bobbotrox dosieren sollen? Fragen Sie Ihren Arzt!“
„Sie haben eine Überdosis Gribsxixxanexal genommen? Wenden Sie sich vertrauensvoll an einen Arzt!“
„Sie haben keinen Plan, wie man Ypjjup P 50 µg ausspricht? Arzt!“
„So ein Arzt, der weiß das. Alles.“
„Paracetamol hilft nicht? Arzt!“
„Paracetamol macht blaue Flecke auf dem Bauch? Arzt!“ „Öh … Ähm… ich glaube, Sie werden gerade ein Sams?!“ – „Ein WAS?“ – „Ja sorry ich muss mal ganz dringend meine Kollegen, einen Oberarzt und die Giftnotzentrale konsultieren.“ – Kann ich mir was wünschen?!
Für dererlei Probleme kann der niedergelassene Apotheker jetzt nichts, vermutlich weiß er auch die Antwort auf die oben genannten Fragen. Manchmal gibt man mir aber umsonst Taschentücher, was echt nett ist.
2) Der freundliche Krankenhausapotheker, der denkt, er spricht mit einem Hot-Shot-Arzt. Ich weiß auch nicht warum. Aber was viel wichtiger ist: Krankenhausapotheker lösen ungelogen alle meine Probleme:
„Kann ich dieses komische Medikament über eine Magensonde geben?“ – „Nicht so gern und hier Arzt habe ich für Dich (mit Plan!) ausgerechnet, wie Du das über ein anderes Präparat mit Tropfen ersetzen könntest.“
„Dieser Patient nimmt Methadon und wir führen das nicht in unserem Medikamentenvorrat.“ – (Der Patient hat auch keins mehr, kommt er doch geplant stationär ins Krankenhaus, wo alle Medikamente der Welt vorrätig sind!) „AAARGHL, muss ich jetzt alles für den immer grimmiger werdenden Patienten und seine mich mehr und mehr hassenden Angehörigen umstellen?“ – „Nein, ganz ruhig Arzt, nimmst Du halt Ersatz-Präparat XY. Das haben wir da.“ – Ich bin so froh.
Und meine Lieblingskonversation: „Hier eine theoretische Frage, wir werden vermutlich nicht an Peramivir kommen?“ – „Hä wieso? Wir haben selbstverständlich einen Notfallplan. Wir können das innerhalb von maximal 48h aus Japan importieren.“ – WTF, ernsthaft?!
Anmerkungen:
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