Und dann drückte mir die Aufnahmeschwester einen Aufnahmebogen für den nächsten Patienten in die Hand und ich fragte: „Ah, warum kommt er zu uns, der Herr Mayerbaum?“ „Weiß ich auch nicht“, sagte die gestresste Aufnahmeschwester.
Also ging ich, um Herrn Mayerbaum zu suchen. Der saß im Aufnahmezimmer und guckte freundlich. Rechts und links standen kleine Antennen horizontal aus seinen Gehörgängen ab. Ich vermutete ein fancy Hörgerät und während ich noch verwirrt die Antennen anstarrte, fragte ich: „Hallo Herr Mayerbaum, warum kommen sie zu uns?“
„Na um die Fotos zu machen!“ erklärte mir der ältere Herr heiter. Das verwirrte mich noch mehr als die Antennen. Ich wiederholte die Frage, woraufhin Herr Mayerbaum mich geduldig nochmals auf die Fotos hinwies. „Hä“, dachte ich mir, „ob er wohl Röntgenbilder meint?“
Ich versuchte dann, das Gespräch auf Atemwegserkrankungen zu lenken und fragte, ob er denn Husten oder Luftnot oder sonstige Beschwerden hätte. Dem war aber nicht so und nachdem mir die Situation weiterhin sehr komisch vorkam, fragte ich Herr Mayerbaum vorsichtig, ob er denn wisse, wo er hier gelandet wäre.
„Na, im Studio!“ rief dieser sogleich und da gab ich es auf mit der Anamnese, zog mich aus dem Fotostudio – äh Aufnahmezimmer, der Ausdruck hört sich in diesem Zusammenhang nicht besser an – zurück und konnte schließlich einen Sohn finden, der den Grund für den Krankenhausbesuch kannte. Offenbar ging es um zunehmende Verwirrtheit.
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