Heute sind sie also gekommen, unsere neuen Karten unserer neuen Krankenkasse... Ja, ich habe zum Jahresende mit meiner ganzen Familie meiner Krankenkasse die rote Karte gezeigt und ihr nach 20 Jahren endgültig den Rücken gekehrt.
Warum?
Meine Krankenkasse hat den Zusatzbeitrag erhöht, genau so wie fast alle Kassen, aber eher unauffällig moderat. Sie ist immer noch vergleichsweise günstig. Das war nicht der Grund - oder wenn man es genauer betrachtet eben doch, denn ihren Verzicht auf eine deutliche Beitragserhöhung versucht sie durch eine drastische Leistungskürzung bei ihren schwerst kranken Patienten zu kompensieren und da ist mir sprichwörtlich „das Messer in der Tasche aufgegangen“ .
Um satte 40 % hat diese Krankenkasse die Monatspauschale zur Versorgung mit aufsaugenden Inkontinenzartikeln gekürzt.
Und zwar zeitgleich mit ihrer „moderaten“ Erhöhung des Zusatzbeitrages. Für sage und schreibe 15,50 Euro im Monat (!) will sie zukünftig ihre pflegebedürftigen Patienten mit Windeln und Einlagen versorgen lassen.
Das sind gerade einmal 50 Cent am Tag. Jeder, der einmal einen Säugling mit Windeln versorgt hat weiß, das das nicht geht. Und hier handelt es sich in der Regel um Erwachsene, da sind Urin-und Stuhlmengen eher noch höher...
Und noch eins: Das sind die Erwachsenen, die, so wie ich, jahrelang brav ihre Beiträge gezahlt haben und nun bedingt durch Alter oder schwere Erkrankung auf Hilfe angewiesen sind. Die eigentlich einen Anspruch auf das Solidarprinzip GKV haben! Die werden hier ausgebootet zu Gunsten der Jungen und Gesunden. Und darum habe ich dieser Kasse nun die rote Karte gezeigt und gekündigt.
Meine neue Kasse ist auch nicht die günstigste, aber ich habe mich vorher informiert wofür sie das Geld ihrer Mitglieder ausgibt. Wie hoch der Verwaltungsaufwand ist und was die Versicherten für ihr Bonusprogramm bekommen – nämlich nur Gesundheitsleistungen, wie etwa eine professionelle Zahnreinigung und eben nicht eine Apple-Watch oder ein Bobby-Car!