Und dann wollte ich nur noch die Aufklärungsinformation für die Patientin kopieren. Die Information bestand aus vier Seiten. Eine, die den Ablauf der Untersuchung beschrieb, eine mit einem verwirrendem Fragebogen und zwei, die ausführlich sämtliche erdenklichen Gefahren der Untersuchung auzählte.
Hier hatte man der Phantasie freien Lauf gelassen und listete wirklich alles auf, was dem kreativen Autor einfiel. Juristische Absicherung. So können wir später dem Patienten sagen: „Aaaber wir haben Ihnen doch gesagt, dass in sehr seltenen Fällen das Gehirn abgesaugt wird/ das Endoskop manchmal einen herzförmigen Zylinder in den Magen stanzt/ der Herzschrittmacher als Landesignal von Aliens missverstanden werden kann.“
Also habe ich alle Blätter in den automatischen Kopiereinzug gestopft, damit die Patientin für immer alles nachlesen kann. Dann drückte ich auf „Kopieren“ und dann dachte ich „Huä, warum kopiert dieser Kopierer so lange?! Ich kopiere doch nur vier Blätter und keine 30.“ Aber da erkannte ich, dass der Mensch vor mir „42“ als gewünschte Kopienzahl angegeben hatte und der Kopierer meine vier Blätter nun auch 42 Mal kopierte.
Ich starrte misstrauisch auf die vielen Knöpfe, die der Kopierer so anbot und drückte dann erfreut auf „Abbruch“. „Piep“, machte der Kopierer und kopierte weiter. „Piep“. Piep“. Anschließend versuchte ich es über den Menübutton, der ebenfalls ein piependes Geräusch auslöste, sonst aber auch nichts weiter.
Verzweifelt schaltete ich das wie wild Kopien ausspuckende Gerät aus und hoffte inständig, dass es meinen Kopierauftrag danach vergessen hätte. Der Kopierer war dann auch sehr verärgert und weigerte sich nach dem Einschalten überhaupt noch irgendetwas zu tun. Immerhin kopierte er nichts mehr!
Am Ende kam die Oberärztin der Station vorbei, baute den Toner des Geräts aus und wieder ein, was das Gerät wieder in einen funktionstüchtigen Zustand versetzte.
Außerdem hatte ich dann ca. 20 Kopien meiner Aufklärung.
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