kauft ihr Leute kauft sie ein, denn sie sollen wie das Salz in der Lebenssuppe sein.
Von der Gitarre eine Saite, die Elvis schlug und den Verschluss der Bluse, die die Lollo trug…«
Jeder Landwirt aus einem Tiermastbetrieb, jeder Krankenhausbesucher mit Straßenschmutz an den Schuhen, jeder Tierhalter, egal ob Hund, Katze, Maus, Pferd o. ä., jeder Klempner, Müllwerker und Entsorger, aber auch Lehrer, Erzieher und alle, die mit vielen Menschen beruflich oder privat zu tun haben, könnten Träger von potenziell multiresistenten Keimen sein? Sogar Menschen, die nur kontaminiertes Putenfleisch kaufen, gehören zum Kreis der "Verdächtigen"?
Antworten lieferten Infektiologen und Mikrobiologen aus Leipzig mit Daten von Fernreisenden: Die Erreger werden oft mit nach Hause gebracht (J Med Microbiol 2015; 305: 148). Über 12 Monate wurde in einer infektiologischen Studie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) das Risiko des Erreger-Imports durch Fernreisen untersucht. "Wir konnten dabei erstmals für Deutschland in einer größeren Kohorte zeigen, dass fast ein Drittel der Reisenden nach der Heimkehr aus Gebieten mit hoher Erregerdichte tatsächlich Träger multiresistenter Erreger ist", so Dr. Christoph Lübbert, Leiter des Fachbereichs Infektions- und Tropenmedizin am UKL.
In den Arbeitsschwerpunkten Gastroenterologie, Infektiologie und Tropenmedizin ergab eine Datenanalyse von 225 Reisenden zwischen Mai 2013 und April 2014 vor und nach einer Fahrt in Gebiete mit hohem Vorkommen multiresistenter Erreger (MRE): "Colonization with extended-spectrum beta-lactamase-producing and carbapenemase-producing Enterobacteriaceae in international travelers returning to Germany". C. Lübbert et al. belegten, dass Fernreisende häufig multiresistente Keime beherbergen können, wenn sie in ihr Heimatland zurückkehren.
Zum Vergleich am Uniklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel: Seit Mitte Dezember ist bei 31 Patienten der Klinik das Bakterium Acinetobacter baumannii in multiresistenter Form nachgewiesen worden. Es waren bis dato 13 Todesfälle zu beklagen, wovon in 9 Fällen der Keim als Todesursache ausgeschlossen werden konnte. Das ist mit den Leipziger Erkenntnissen vergleichbar: Der Keim wurde zuerst im Dezember 2014 durch einen Schleswig-holsteinischen Urlauber, der nach einem Unfall in der Türkei nach Kiel verlegt wurde, eingeschleppt. Infektiologische Angaben aus der Türkei dazu fehlten. Bei einer nächtlichen Not-Operation des Patienten sei es dann zur Ausbreitung des Acinetobacter baumannii gekommen.