Viele sehen das Dampfen mit E-Zigaretten als „gesündere“ Alternative zum konventionellen Rauchen und setzen deshalb auf Vaporizer. In einer Studie stellte sich nun allerdings heraus, dass die Inhaltsstoffe in den Liquids an der Entstehung von Krankheiten in der Mundhöhle beteiligt sind.
Elektronische Zigaretten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Vor allem junge Erwachsene und (ehemalige) Raucher greifen häufig zu Vaporizern, weil sie als vermeintlich gesündere Alternative zu konventionellen Zigaretten betrachtet werden. Forscher legen nun die erste wissenschaftliche Studie vor, in der die schädliche Wirkung von E-Zigaretten auf die orale Gesundheit auf zellulärem und molekularem Level untersucht wurde.
Die meisten E-Zigaretten bestehen aus einer Batterie, einem Heiztool und einer Patrone, in die man das Liquid füllt. Diese Flüssigkeit ist in der Regel aus Nikotin, Geschmacksstoffen und anderen Chemikalien zusammengesetzt. Der batteriebetriebene Apparat erhitzt das Liquid in der Patrone und es entsteht ein Aerosol, das man inhaliert. „Wir konnten zeigen, dass die Dämpfe von E-Zigaretten die Zellen dazu veranlassen, entzündliche Proteine freizusetzen. Die lösen wiederum Stress in den Zellen aus, was in Schäden resultiert, die zu diversen oralen Krankheiten führen,“ sagt Irfan Rahman, Professor an der University of Rochester School of Medicine and Dentistry. „Wie sehr und wie oft jemand E-Zigaretten konsumiert, bestimmt das Ausmaß der Schäden am Zahnfleisch und in der Mundhöhle.“
In der Studie wurden Zahnfleisch-Gewebeproben von Nichtrauchern den Dämpfen von E-Zigaretten ausgesetzt. Es zeigte sich, dass auch Geschmacksstoffe eine Rolle spielen, wenn es um den Zustand der Zellen im Mund geht. „Wir fanden heraus, dass die Geschmacksstoffe – manche mehr als andere – Schäden in den Zellen verursachen,“ erklärt Fawad Javed, postdoktoraler Student vom Institute for Oral Health. „Ebenso wichtig ist, nicht zu vergessen, dass auch E-Zigaretten Nikotin enthalten, welches erwiesenermaßen bei der Entstehung vieler Zahnfleischerkrankungen involviert ist.“
„Es sind noch weitere, vor allem Langzeit- und Vergleichsstudien notwendig, damit wir die gesundheitliche Auswirkung von E-Zigaretten vollständig verstehen können,“ so Rahman. Er spricht sich zudem deutlich dafür aus, dass Hersteller sämtliche Inhaltsstoffe von E-Zigaretten transparent machen, um ein Bewusstsein für enthaltene schädliche Substanzen seitens der Verbraucher zu schaffen. Originalpublikation: E-cigarettes and flavorings induce inflammatory and pro-senescence responses in oral epithelial cells and periodontal fibroblasts Isaac K. Sundar et al.; Oncotarget, doi: 10.18632/oncotarget.12857; 2016