Die Wochenzeitung DIE ZEIT berichtete schon am 12. 9. 2015 online von geradezu unglaublichen Hygiene-Mängeln im OP und in der Zentral-Sterilisation der Mannheimer Universitätskliniken: "Verschmutztes OP-Besteck vor Schädelöffnung" wurde vorgefunden, "Keime und Knochenreste an den Instrumenten."
"Jahrelang gefährdete Mannheims Uniklinik Patienten. Die Chefetage schwieg. Kaum vorstellbar, was Unterlagen jetzt belegen", heißt es in der ausführlichen Dokumentation von Klaus Brandt in der ZEIT. Gipfel des beispiellosen Hygieneskandal an der Uniklinik Mannheim war ein seit Jahren bestehender Boden-Ablauf mit offener Verbindung zum Abwasser- und Kanalisationssystem ausgerechnet in der Zentral-Sterilisation.
Dieser hatte noch nicht einmal das für jedes Haus vorgeschriebene Rückschlag-Ventil eingebaut. Es kam infolgedessen zu einer Überflutung des gesamten Sterilisationsraums mit einer Abwasser-Brühe. Spätestens danach hätten Hygiene-Beauftragte, Klinik-Leitung, Verwaltung und Aufsichtsbehörden reagieren müssen. Doch davon völlig unbeeindruckt lief der alte Schlendrian weiter.
Die medizinischen Fachmedien reagierten verhalten bis gar nicht auf diesen Hygieneskandal. Lediglich MedscapeDeutschland brachte eine ausführliche Berichterstattung: http://praxis.medscapemedizin.de/artikelansicht/4904068?nlid=88463_3122
Mal abwarten, wann hier reagiert, die Schuldigen gesucht und bestraft werden bzw. nachhaltige Prävention geübt wird? Oder werden sich die Verantwortlichen wieder einmal herausreden können? An den Ärzten lag es jedenfalls nicht!