Andere Länder, andere Herausforderungen. Manche Probleme gibt es so nicht zuhause. Und zuweilen gibt es Überraschungen, wie gut sich etwas doch schlussendlich entwickeln kann.
Manche Tage scheinen ohne größere Katastrophen zuende zu gehen, zumindest, wenn man seelisch und handwerklich schon seit einer Weile im „Buschmodus“ funktioniert. Von zuhause aus betrachtet, wäre die Beurteilung vielleicht eine andere.
1. Eine junge Frau kommt mit schweren Bauchschmerzen, liegt stöhnend im Bett. Ihr „Attendant“ (jeder Patient muss einen Begleiter mitbringen, der für ihn kocht, die Wäsche wäscht und ihn auch sonst versorgt) ist die magere, achtjährige Tochter, die den kleinen, zweijährigen Bruder im Tuch auf dem Rücken trägt.
Das Mädchen steht ratlos am Bett der Mutter. Sie haben nichts zu essen, die Küche ist schon geschlossen, wo man zur Not etwas bekommen könnte. Das Pflegepersonal meint, es sei wohl jemand losgeschickt von zuhause, um nach ihnen zu schauen. Die Wege sind weit in diesem Land. Auch die Kinder müssen fasten. Es sei denn, man plündert den eigenen Kühlschrank.
2. Ein Ziegenhirte ist von einer Hyäne angefallen worden, die ihm aus Unterarm und Bein handtellergroße, zum Glück nur oberflächliche Fetzen herausgerissen und mit ihren spitzen Zähnen mehrfach zugebissen hat. Nun kommt der Patient mit Wunden, die zehn Tage alt und teilweise schon verschorft, darunter aber teilweise auch wenig eitrig sind.
Bei der Versorgung dieser Wunden staune ich, wie wenig Schaden dabei entstanden ist, es haben sich keine Abszesse gebildet, auch die eitrigen Wunden sehen nach Reinigung bald sauber aus. Zum Glück kam rechtzeitig ein Dorfbewohner mit Speer zur Hilfe und hat das Tier erstochen. Insofern eigentlich gute Nachrichten an dieser Stelle...
Bildquelle (Außenseite): Arkangel, flickr, CC by-sa