Dem Amerikanischen Schriftsteller Mark Twain wird der Ausspruch zu geschrieben: „Es gibt nichts Leichteres, als mit dem Rauchen aufzuhören. Ich selbst habe es schon 137mal geschafft.” Die Cochrane Collaboration hat jetzt untersucht, ob elektrische Zigaretten dabei helfen können, den Tabakkonsum einzuschränken.
Elektrische Zigaretten sind Geräte, die eine aus Polypropylenglycol, Glycerin und Wasser bestehende, aromatisierte und häufig nikotinhaltige Flüssigkeit (sogenannte Liquids) verdampfen, sodass das entstehende Aerosol von Konsumenten inhaliert werden kann. Dies soll eine weniger gesundheitsschädliche Alternative zum Tabakrauchen sein. Nicht zuletzt die sich ausweitenden Rauchverbote haben in den letzten Jahren zu deutlichen Zuwachsraten bei E-Zigaretten geführt. Trotzdem sind unter anderem Deutsche Ärzte meist eher zurückhaltend, Rauchern den Umstieg auf das Dampfen zu empfehlen, unter anderem, da die Nikotinsucht bestehen bleibt.
Eine Arbeitsgruppe der Cochrane Collaboration hat jetzt untersucht, ob E-Zigaretten dabei helfen können, langfristig mit dem Rauchen aufzuhören oder den Zigarttenkonsum um mindestens 50% zu reduzieren. Hierzu wurden 2 randomisierte kontrollierte Studien und 11 Kohortenstudien in einer Metaanalyse zusammengefasst. Dabei zeigte sich, dass Probanden, die E-Zigaretten als Nikotinersatz erhielten, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit längerfristig nichtrauchten oder deutlich weniger als ohne Dampfen, wobei die Studien mit einer relativ niedrigen Nikotindosis und älteren Verdampfern durchgeführt wurden. Schwerwiegende Nebenwirkungen des E-Zigaretten-Konsums wurden dabei nicht beobachtet. Obwohl es sich in Anbetracht der noch dünnen Studienlage nur um einen niedrigen Evidenzgrad handelt, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung unterstützen können.
Da es Liquids mit höheren Nikotinkonzentrationen und mittlerweile effektivere Verdampfer gibt, sodass das Dampferlebnis den von vielen Rauchern gesuchten Nikotinflash liefert, kann angenommen werden, dass unter diesen Umständen wahrscheinlich sogar höhere Aussteigerraten erzielt werden können.
Angesichts der medizinischen und gesundheitsökonomischen Folgen des Tabakrauchens ist jeder, dem der Umstieg auf das Dampfen gelingt, zu begrüßen. Und Nikotin allein ist zwar ein suchterzeugendes Nervengift, für sich genommen aber für ansonsten Gesunde kaum schädlicher als zum Beispiel Koffein.
Literatur:
McRobbie H, Bullen C, Hartmann-Boyce J, Hajek P. Electronic cigarettes for smoking cessation and reduction. Cochrane Database Syst Rev 2014; 12: CD10216 [Epub ahead of print]
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