Um fast ein Drittel sind die Fehltage wegen Burnout im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Und der positive Trend setzt sich im Jahr 2014 fort. Anders sieht es jedoch um die Zahlen rund um allgemeine psychische Erkrankungen aus. Diese werden immer schlechter. Hier steigen die Kosten für die Krankenkassen laut einer Studie der DAK seit Jahren konstant an.
Berufsunfähigkeit droht im schlimmsten Fall
Im schlimmsten Fall können Burnout und andere psychische Erkrankungen sogar zur Berufsunfähigkeit führen und zählen sogar zu den Hauptursachen für Berufsunfähigkeit (Quelle). Vor allem durch den steigenden Druck auf Arbeitnehmer, ständige Erreichbarkeit und fehlende Ruhephasen kann es zum Burnout kommen. Dieser erfordert in der Regel einen längeren Heilungsprozess als die meisten denken. Denn er kann sich über Monate oder sogar Jahre ziehen. In vielen Fällen kommt es mittlerweile auch zur dauerhaften Berufsunfähigkeit.
Eine Zeit lang galt die sogenannte Burnout-Erkrankung schon als Trend-Erkrankung. Denn die Anzeichen für Burnout sind verschiedenster Art und die Krankheit war lange nicht ausreichend erforscht. Mittlerweile kann man Burnout jedoch schon relativ trennscharf von einer Depression oder von einer deutlich weniger dramatischen temporären Überlastung unterscheiden (Quelle).
Prominente Beispielfälle
Vor allem durch besonders prominente Erkrankungsfälle wie die von Fußballtrainer Ralf Rangnick, Fernsehkoch Tim Mälzer, PUR-Sänger Hartmut Engler oder Skispringer Sven Hannawald geriet die Krankheit besonders in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Nicht wissenschaftlich anerkannt
Laut zahlreichen Umfragen erfüllen heute bis zu ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung die Kriterien eines Burnout oder zumindest einer Vorstufe dazu. Besonders brisant jedoch ist, dass Burnout bis heute nicht als wissenschaftlich anerkannte Krankheit oder Diagnose einer psychischen Erkrankung darstellt (Quelle).
Positiver Trend bei Burnout trügerisch
Denn während die Burnout-Krankheitsfälle rückläufig sind, steigen die Zahlen der psychischen Erkrankungen weiter an. Laut einer Studie der DAK stiegen die Ausgaben seit 2009 um 36 Millionen auf 230 Millionen jährlich an. In wenigen Jahren werden laut Vorhersagen schon über 10 Prozent der Ausgaben für ambulante Leistungen auf psychische Erkrankungen zurückfallen.