Ist jetzt schon eine ganze Weile her, aber … den “Typ” werde ich nicht vergessen.
Ein ziemlich normal aussehender Mann (das täuscht manchmal :-) ) mit einem Rezept für ein Antibiotikum steht tief Nachts vor der Notfalltüre.
Nachdem ich das Rezept ausgeführt habe und ihm erklärt habe, wie er es nehmen muss, sagt er in fast anklagendem Ton:
“Ich habe eine Lungenentzündung.”
Pharmama: “Ah – ja? Dann gute Besserung.”
Mann: “Warum lassen die mich so nach Hause? Sollten die mich nicht im Spital behalten? Eine Lungenetzündung ist doch etwas ernsthaftes!”
Pharmama: “Teils schon, aber ich kann ihnen nicht sagen, warum sie Sie nicht da behalten haben.”
Mann: “Warum lassen die mich mit einer Lungenentzündung nach Hause? Es sterben Leute wegen Lungenentzündungen!”
Pharmama: “Wenn Sie Bedenken haben, dann würde ich Ihnen empfehlen noch einmal zurück zu gehen und mit einem Arzt darüber zu reden. Aber ich denke, wenn die Sie nach Hause geschickt haben, dann waren sie ziemlich sicher, dass es nicht so ernst ist, dass Sie darum im Spital bleiben müssten.”
Er geht weg, aber kaum mache ich die Klappe in der Türe zu und will mich hinlegen, läutet die Notfallglocke wieder.
Mann: “Meine Freundin hat mir erzählt, dass ihre Grossmutter an einer Lungenentzündung gestorben ist. Sie sollten mich wirklich nicht so nach Hause schicken!”
Pharmama: “Ich schicke Sie nicht nach Hause. Aber wenn Sie denken, dass es Ihnen so schlecht geht, dann … gehen Sie zurück in den Notfall und reden Sie mit einem Arzt. Hier kann ich gar nichts machen …”
Mann: “Aber ich könnte sterben!”
Das geht so eine Weile hin und her. Endlich geht er.
Denke ich.
Nö. Ein paar Minuten später … läutet es wieder.
Mann: “Ich bin allergisch gegen Erdbeeren. Das habe ich Ihnen nicht gesagt. Hat das einen Einfluss auf meine Medikation?”
Pharmama: “Nein. Da sind keine Erdbeeren drin … Gute Nacht?”