Kunden fühlen sich bei Themen rund um Diskretion und Datenschutz in der Apotheke gut aufgehoben. Größtenteils zu Recht, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Schwachstellen gibt es trotzdem, und nicht immer werden gesetzliche Vorgaben auch akkurat eingehalten.
Kunden fühlen sich in öffentlichen Apotheken gut aufgehoben. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln. Im Rahmen von APOkix wurden rund 230 Apothekenleiter befragt. Von ihnen erklärten 58,2 Prozent, es gebe nie Beschwerden von Patienten hinsichtlich der Wahrung ihrer Privatsphäre. Bei 36,8 Prozent käme dies selten und bei 3,3 Prozent gelegentlich vor.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzen Kollegen auf diverse Maßnahmen rund um Offizin, HV-Tisch und Büro. Sie deponieren Belege und Rezepte umgehend abseits von Kunden (84,5 Prozent Zustimmung) oder drehen Bildschirme so, dass niemand Unbefugter Einblick bekommt (82,8 Prozent). Weiter geht es mit separaten Beratungsräumen (73,8 Prozent). Für Rückfragen beim Arzt nutzen Apotheker meist das Back Office (67,4 Prozent). Auch eine Diskretionslinie am Boden hat sich bewährt (52,4 Prozent). Schilder (44,2 Prozent) oder Gestaltungselemente am HV-Tisch zur Verbesserung der Diskretion sind eher selten.
Weitere Fragen befassten sich mit dem Thema Datenschutz. Maßnahmen zur Datensicherung ergreifen 76,4 Prozent. Auch ein gültiges Impressum auf der Website (63,1 Prozent) und Möglichkeiten zum gesicherten Datentransfer (62,7 Prozent) werden oft genannt. Immerhin 54,5 Prozent erheben Daten, die zu unterschiedlichen Zwecken erfasst werden, auch getrennt. Und 46,4 Prozent sichern den Zugang zu sensiblen Bereichen wie Servern oder Schränken mit Personalakten. Diese Punkte sind gemäß Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), Anlage zu § 9 Satz 1, verpflichtend. Laut Studie halten sich nicht alle Kollegen konsequent daran.
Trotzdem gaben 94,3 Prozent zu Protokoll, die eigene Apotheke sei in puncto Datenschutz und Diskretion gut aufgestellt. 81,3 Prozent befürchten, das Thema werde in nächster Zeit weiter an Relevanz gewinnen – inklusive strengerer Regelungen. Kein Wunder, dass sich 58,9 Prozent fragen, wie sie gesetzliche Aufgaben noch neben dem Tagesgeschäft bewältigen sollen. Inhaltlich wissen Pharmazeuten gut Bescheid. Nur 27,4 Prozent berichten von Unsicherheiten, etwa im Umgang mit Kundenkarten. Und 68,2 Prozent der Befragten kritisieren, Patienten würden Hinweise zu mehr Diskretion in der Offizin ignorieren.