Wissenschaftliche Informationen unterhaltsam vermitteln kann längst nicht jeder und wird einem Forscher auch im Rahmen einer Habilitation nicht wirklich beigebracht. Leider! Doch es gibt Naturtalente.
Wer erinnert sich nicht an Vorlesungen aus dem Medizinstudium oder wissenschaftliche Vorträge von Kongressen über Themen, die einen eigentlich interessieren, die aber didaktisch so miserabel und so langweilig dargeboten wurden, dass man fast eingeschlafen wäre oder den Saal sogar verlassen hat. Andererseits gibt es Dozenten, die ihr Anliegen so spannend verpacken können, dass man als Zuhörer gefesselt ist und bis zum Ende aufmerksam bleibt, obwohl einen vielleicht dieser spezielle Sachverhalt gar nicht dem entsprechend interessiert. Humor und Rhetorik sowie der geschickte Aufbau einer Präsentation spielen dabei oft eine entscheidende Rolle. Leider bringt dies angehenden Wissenschaftlern kaum jemand bei, und didaktische Fähigkeiten sind bei der Vergabe von Lehrstühlen in Deutschland wohl eher zweit- oder drittrangig, ansonsten gäbe es manchen Professor nicht.
In den USA sieht das häufig anders aus, was unter anderem auch daran liegt, dass Dozenten von ihren Studenten, die horrende Studiengebühren zahlen müssen, bewertet werden und diese Noten für eine Vertragsverlängerung mitentscheidend sein können, da die Universität ein vitales Interesse an guten Lehrern hat. Es wäre wünschenswert, wenn auch in Deutschland mehr auf diese Qualitäten geachtet würde, da ein schlechter Redner einem ein Thema auch verleiden kann. Ein Blick in den Hörsaal zeigt oft schon, wie gut eine Vorlesung ist: Volle Ränge sind nicht selbstverständlich. Andererseits können gute Lehrveranstaltungen selbst zu ungünstigen Tageszeiten rege besucht sein.
Doch zum Glück gibt es auch Naturtalente, wie dieses Video vom 6. Freiburger Science Slam beweist:
Der Beitrag "Darm mit Charme" von Guilia Enders gewann übrigens verdient den ersten Platz.
Titelbild: © theilr, flickr / CC by-sa