Laut einer neuen Studie haben Tabakkontrollen in den USA in den letzten 50 Jahren acht Millionen Menschen das Leben gerettet. Anti-Rauch-Kampagnen sollen auch in anderen Ländern den Konsum bekämpfen. Motive und Spots sind dabei nicht selten skurril und umstritten.
Immerhin sind dennoch knapp 18 Millionen Menschen seit 1964 in den USA an den Folgen des Rauchens gestorben. Ohne die Kontrollen wären es aber noch acht Millionen mehr gewesen, so die Forscher.
Was Tabakrauch mit dem Körper anstellt, ist bekannt. Dennoch rauchen laut einer aktuellen Untersuchung weltweit 967 Millionen Menschen. Oder, anders ausgedrückt: Jährlich entzünden sich weltweit sechs Billionen Zigaretten. "Stop Smoking", "Rauchen schadet der Gesundheit": Anti-Qualm-Kampagnen hat jeder schon gesehen und wahrgenommen. In den meisten Ländern der Welt werden Werbeagenturen immer wieder damit beauftragt, Kampagnen zu entwerfen, die das Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten stärken sollen. Von amputierten Extremitäten über rauchende Kinder und die Darstellung von Gevatter Tod: Die Plakatmotive und Spots werden immer drastischer. Zeit, einige Beispiele zu zeigen.
Diese Kampagne der französischen Nichtraucher-Vereinigung DNF (Droits des non-fumeurs) sorgte 2010 für einen Skandal. Die Erinnerung an sexuelle Nötigung, verbunden mit dem Slogan "Rauchen heißt, Sklave des Tabaks zu sein", überschritt damals für einige Politiker eindeutig die Schmerzgrenze. Die Vereinigung wehrte sich, schließlich sei Rauchen eine Art der Unterwerfung und mit Warnungen auf Zigarattenpackungen könne man nicht mehr viel erreichen. Das Ende vom Lied: Die Kampagne erlangte viel Aufmerksamkeit, wurde schließlich aber doch gestoppt - auf Druck der Regierung.
Dieses Printmotiv stammt aus Saudi Arabien. Es soll zeigen, dass der Qualm nicht nur den Raucher selbst, sondern auch Menschen um ihn herum tötet.
Auf diesem japanischen Plakat werden dem Raucher im wahrsten Wortsinn die Finger weggeraucht.
Mit bitterbösem Humor geht es diese Marke für Nikotinkaugummis an.
Einfaches Motiv, große Wirkung: Non smoking Area.
Dieses Motiv spielt mit der Schönheit im krassen Gegensatz zum schnelleren Verfall des Körpers durch das Rauchen.
Ein düsteres Bild, Motto: "Töte eine Zigarette und rette ein Leben. Deins."
Drastischer geht's kaum: Ein Hitler-Portrait aus Hunderten Zigaretten, versehen mit dem Spruch "Rauchen tötet mehr". Als grenzüberschreitend werden nicht wenige Menschen dieses Plakat empfunden haben, als es 2008 veröffentlicht wurde.
Rauchen in der Schwangerschaft ist ein Thema, bei dem sich die Gemüter besonders stark erhitzen. Kampagnen, die dieses Risiko darstellen, sind oftmals besonders krass.
Die finnische Kampagne "Ash Babies" erlangte im vergangenen Jahr internationale Aufmerksamkeit. Besonders das Video "Baby love" ist nicht nur stilistisch und filmisch sehr gut umgesetzt, die Bilder hinterlassen auch bei so manchem Zuschauer einen dicken Kloß im Hals.
Der Hintergrund zur Kampagne: Obwohl Finnland als eines der mütterfreundlichsten Länder gilt, rauchen immer noch rund 15% der schwangeren Frauen. Im Bereich der Teenager-Mütter sind es sogar rund 50%.
Mit dem Slogan "Rauchen ist nicht nur Selbstmord. Es ist Mord" wirbt die Children Corporation against Cancer - und setzt krasse Motive obendrauf.
Was ist eure Meinung: Aufregerkampagnen oder Motive mit Wirkung?
Vorschau- und Titelbild: © Wonderland / flickr / CC-by