Der Schambereich hat als "object of interest" offensichtlich ausgedient. Mit Spekulum, Kamera und Taschenlampe bewaffnet, dringt eine kleine Schar von Aktivistinnen jetzt in die tieferen Gefilde der Weiblichkeit vor. Wir stellen vor: "The Beautiful Cervix Project".
Der unverstellte Blick auf den Gebärmutterhals galt bislang als Sanktum der Gynäkologie. Gut, ab und zu kam es zu spektakulären öffentlichen Auftritten dieses Organteils, wir erinnern uns an Annie Sprinkle. Doch selbst die Pornoindustrie, die sonst gerne jeden Aspekt menschlicher Intimzonen ohne überflüssige Schamgefühle ablichtet, führt den Muttermund nur selten vor.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt das daran, dass der Anblick der Zervix genetisch nicht als sexueller Schlüsselreiz gesetzt ist. Das wäre auch sehr ungewöhlich - schließlich lässt er sich ohne Licht und geeignete Hilfsmittel auch bei Interesse nur schwer erhaschen.
Dieser Missstand wird jetzt nachhaltig beseitigt. Wie die Initiatoren von "The Beautiful Cervix Project" erklären: "This project exists because of the curious and bold women who have volunteered to photograph their own cervices and submit them to the project for the education of the general public. We are all so grateful to you!"
Für 19,95$ kann frau sich das Untersuchungskit ordern, die "Love thy Cervix"-Taschenlampe und einen Handspiegel eingeschlossen. Letzteren sogar wahlweise in blau oder magenta. Wie man dann die Selfies für Fortgeschrittene anfertigt, lässt sich dann auf Youtube ansehen (no nudity).
Das Ergebnis sind zahlreiche Bildserien aus dem wechselhaften Leben des Gebärmutterhalses, die in ihrer Vollständigkeit selbst in Gyn-Büchern selten zu finden sind. Ich bin gespannt, ob die HNOler jetzt mit "The Beautiful Tonsil Project" nachziehen. ;-)
Zervix-"Selfie" © The Beautiful Cervix Project