Eine Frage an die Männer: Also, 'mal im Vertrauen, ist Ihr erigierter Penis kerzengerade?
Wahrscheinlich nicht.
Der Urologe weiß, die Variationsbreite dessen, was normal ist, beinhaltet Krümmungen in alle nur erdenklichen Richtungen. Solange diese den Geschlechtsverkehr nicht behindern, besteht keinerlei Behandlungsbedarf. Natürlich gibt es angeborene oder durch z. B. eine Induratio penis plastica (IPP) erworbene Penisdeviationen, welche behandlungsbedürftig sind. Jeder kann sich vorstellen, dass eine Deviation um 90° hinderlich ist.
Leider haben jedoch zunehmend Männer die (vielleicht vom Wunsch nach körperlicher Perfektion beseelt oder durch falsche "Vorbilder" aus der Pornoindustrie) irrige Vorstellung, ein normaler Penis müsse völlig gerade sein. Diesen Männen eine operative Korrektur auszureden ist mitunter gar nicht so leicht. Vielleicht kann da helfen, dass aktuelle Untersuchungen im Kernspintomographen gezeigt haben, dass der Penis bei der Penetration sowieso eine Bananenform annimmt.
Aber auch bei der IPP muss man den Männern leider häufig Geduld abverlangen. Denn eine Korporoplastik sollte erst erfolgen, wenn die Erkrankung zum Stillstand gekommen ist und die Verkrümmung mindestens sechs, besser zwölf Monate nicht mehr zugenommen hat. Ansonsten ist der Operationserfolg möglicherweise nur von begrenzter Dauer.
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