... wie der Urin vorüber rauscht.
Die hygienischen Zustände auf Deutschen Toiletten müssen aller Sagrotan-Werbung zum Trotz desaströs sein.
Zumindest scheint dies so, wenn man den Vermutungen jener Männer glauben kann, die sich wegen einer akuten Urethritis (Leitsymptome: eitriger Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen) beim Urologen vorstellen. Denn 9 von 10 Patienten fragen den behandelnden Arzt, ob sie sich die Infektion auf einer schmutzigen Toilette zugezogen haben können, und geben sich erstaunt, wenn man ihnen erklärt, dass es sich in der Regel um eine sexuell übertragbare Krankheit handelt und gegebenenfalls sogar die Notwendigkeit der Partnermitbehandlung besteht, nicht zuletzt um einen Ping-Pong-Effekt zu vermeiden. Ein entsprechendes Risikoverhalten, wie z. B. außereheliche Sexualkontakte, werden dagegen meistens weit von sich gewiesen.
Ob man dies dann als unspezifische Urethritis verbucht oder gegebenenfalls die Diagnose einer (meldepflichtigen) Gonorrhoe stellt, bleibt dem einzelnen Arzt überlassen. Die Behandlung ist in den meisten Fällen unkompliziert und erfolgreich: Eine eintätige Behandlung mit Ciprofloxacin oder einem anderen geeigneten Antibiotikum ist häufig ausreichend.
Titelbild: © Cornelia Menichelli / PIXELIO