Gleich drei Faxe meines Apothekerverbandes am 5.12., 30.12. und 8.1. informierten uns sicherheitshalber darüber, dass wir ab 1. Januar 2009 Versicherte von 101 Betriebskrankenkassen nicht länger mit Inkontinenzartikel versorgen dürfen, da wir zu teuer sind und keinen Zuschlag bei der durchgeführten Ausschreibung erhalten haben.
Nun wundert es mich ja nicht wirklich, dass nicht ein einziger unserer davon betroffenen Patienten von seiner Betriebskrankenkasse darüber irgendwie informiert wurde - dass aber kein einziger Sachbearbeiter vor Ort auch nur im Entferntesten etwas von dieser Ausschreibung gehört hat finde ich mittlerweile schon richtig ärgerlich.
Die rufen nämlich neuerdings ständig bei uns an, um sich zu informieren und uns zu bitten die Patienten vorübergehend weiter zu beliefern, da sie noch überhaupt nicht wüssten wie das Ganze zukünftig abgewickelt werden soll.
Niemand konnte uns bisher sagen, wer diese Ausschreibung denn gewonnen hat - auch nicht der BKK-Mitarbeiter, der in seiner Not die krankenkasseneigene Servicehotline kontaktiert hat.
Und so versorgen wir also weiter unsere Patienten, klären Krankenkassenmitarbeiter auf und wundern uns über diese Meisterleistung an Informationspolitik.
Ich hoffe nur inständig, dass das Ganze nicht genauso endet, wie der Lieferausschluß für Insulinpens bei Versicherten der Techniker Krankenkasse, die wir neuerdings ja wieder beliefern dürfen, wenn wir bereit sind 4 Euro pro Pen draufzuzahlen - Frei nach dem Motto:
Selbstverständlich erhalten Sie Ihren dringend benötigten Pen ab sofort wieder in Ihrer Apotheke, es könnte nur sein, dass der raffgierige Apotheker zur Rezeptgebühr noch 4 Euro extra verlangt.
Es soll übrigens schon Kollegen geben, die den Patienten unter der Hand zwei Euro anbieten, wenn sie mit so einem Rezept zur Konkurrenz nebenan gehen.;-)
...Im übrigen bin ich mir absolut sicher, dass außer uns noch jemand Bescheid weiss, nämlich die zuständigen Rezeptprüfstellen, die uns demnächst sicherlich mit Retaxierungen überziehen werden!