Betrachtet man die Äußerungen Herrn Lauterbachs der letzten Woche, so darf man sich berechtigte Sorgen um die Gemütsverfassung des Robin Hoods der GKV machen:
Zunächst ein Interview des Meisters der Neidkultur im Focus mit dem Tenor „Nicht jeder Arzt muss gut verdienen“ und der keinesfalls Sozialneid schürenden Feststellung „..mit 90000 Euro pro Jahr sollte ein Arzt sich finanzieren können!“
Dann flugs ein Schwenk um 180 Grad, um der Kritik des Bundesrechnungshofes an den Jahresgehältern der Krankenkassenchefs entgegenzutreten:
Eine Neiddebatte ( er kennt dieses Wort tatsächlich! )bei den Krankenkassenmanagern findet er völlig überflüssig und kann nicht verstehen „...wenn wir (wir??) da kleinkariert auf ein paar hunderttausend Euro schauen.“
Der Mann tut mir ehrlich leid! Offensichtlich auf mindestens einem Auge wechselseitig blind, hat er einerseits als gewählter Volksvertreter ständig sein Image als Rächer der Enterbten und Beschützer von Witwen und Waisen zu pflegen, andererseits kann er wegen seiner zeitweiligen entgeldlichen Tätigkeiten neben dem Mandat für AOK Bayern, AOK Rheinland und Barmer Ersatzkasse diese Neidangriffe auf die Börse seiner Brötchengeber nicht unwidersprochen lassen.
Wahrscheinlich ahnte er schon vor gut einem Monat, wie es um seine geistige und berufliche Zukunft steht, denn da forderte er von den Krankenkassen bereits deutlich mehr Angebote für Leute mit psychischen Erkrankungen, insbesondere für solche, die ihren Job verloren haben...
Ernsthafte Sorgen darf man sich aber glaube ich nicht machen, denn als Aufsichtsratsmitglied der Rhön Klinikum AG dürfte ihm nur die allerbeste Versorgung zuteil werden.