In wenigen Tagen ist es wieder soweit: Praxis zu, Abrechnung machen.
Als Apotheker erkennt man das bevorstehende Quartalsende zuverlässig ohne Kalender am Verordnungsverhalten mancher Ärzte, an der rapide ansteigenden Defektquote und am Unmut der Patienten in der Offizin.
Mit sorgenvollem Blick auf sein bereits überzogenes Verordnungsvolumen beschließt mancher Mediziner nämlich ab sofort kräftig zu sparen und nur noch Minipackungen zu verordnen. Ich vermute mal getreu dem Motto "Wenn beim Bäcker ein halbes Brot nur die Hälfte kostet, dann müssen 50 Tabletten ja wohl auch günstiger sein als 100 Stück".
Leider ein für die Allgemeinheit sehr teurer Trugschluss, denn nach der Umstellung der Arzneimittelpreise auf eine Festvergütung für die Apotheken sind die Preisunterschiede zwischen einzelnen Packungsgrößen nur noch minimal. So kosten 50 Allopurinol 100 AL beispielsweise 10,58 - 100 Stück aber nur 11,82...und für den Versicherten in beiden Fällen 5 Euro Rezeptgebühr.
Aber vielleicht meint der eine oder andere Arzt ja auch, er müsse den armen Apothekern zu Quartalsende noch ein wenig Extrageld zukommen lassen, denn die verdienen nämlich an beiden Packungsgrößen fast das gleiche und der Patient steht mit seiner neuen Verordnung ja doppelt so schnell wieder in der Offizin ;-)
Übrigens, besonders freut sich der Apotheker, wenn der Arzt dann direkt zu Quartalsanfang Urlaub macht, denn die Vertretung darf ja auch nur ..( genau! ) kleine Packungen verordnen.