Mein absoluter Lieblingsfilm und heute aktueller denn je:
Der gute Mortimer Brewster muss eines Tages feststellen, dass seine reizenden alten Tanten Abby und Martha eine merkwürdige Auffassung von Nächstenliebe haben. Sie erlösen ältere alleinstehende Herren mittels ihres guten giftveredelten Holunderweines von den Mühen ihres Daseins und lassen sie von ihrem Bruder Teddy im Keller begraben.
Was Mortimer dabei fast um den eigenen Verstand bringt, ist das absolut fehlende Unrechtsbewusstsein seiner ansonsten völlig normal erscheinenden Verwandtschaft.
Seit nunmehr acht Wochen fühle ich mich zunehmend wie der arme Mortimer: der Wahnsinn im Apothekenalltag greift immer weiter um sich, und die Verantwortlichen tun so, als wäre das alles die normalste Sache der Welt: Rabattvertragschaos, Liberalisierung des deutschen Apothekenwesens, Opferung des Verbraucherschutzes und der Patientengesundheit auf dem "Geiz ist geil"-Altar.
Mal sehen, im Film gelingt es Cary Grant ja seine Familie im Sanatorium "Haus Sonnenschein" unterzubringen, für meine Person erwarte ich eher, dass ich ähnlich wie Mortimers Taxifahrer am Schluss sage: „...und ich bin keine Apothekerin- ich bin eine Kaffeetasse!!!“
...obwohl, die Vorstellung, wie ich "Tante Ulla", "Onkel Peter" (Müller) und Herrn Österle erkläre:
"Das entwickelt sich zu einer sehr schlechten Angewohnheit! Ich weiß nicht, ob ich es Euch erklären kann. Es ist nicht nur gegen das Gesetz, es ist falsch!!", um sie dann postwendend in eine geschlossene Abteilung einweisen zu lassen (evtll. in Begleitung diverser Krankenkassenfunktionäre) hat etwas....