Dies war wahrlich nicht die Woche des grossen Konzernlenkers und gesundheitspolitischen Vordenkers Fritz Oesterle:
- Die Stiftung Warentest bescheinigte den Versandapotheken zwar immerhin Fortschritte, bemängelt dennoch weiterhin die schlechte Beratungsqualität.
- Der Bundesgerichtshof vertagte seine Entscheidung bezüglich der gesetzeskonformität der niederländischen Versandapotheke Doc Morris auf Dezember, anstatt gefälligst sofort ein Urteil zugunsten von Celesio zu fällen.
- Und zu allem Übel bringt das Land NRW unter Federführung von Herrn Laumann auch noch eine Bundesratsinitiative zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamentes auf den Weg.
Da muss man seinen Frust einfach irgendwo loswerden und mal so richtig vom Leder ziehen!
Und wo ginge das wohl besser, als im Kreise Gleichgesinnter, die übelste Stammtischparolen und Totschlagargumente auch noch mit Applaus honorieren, wenn der Vortragende nur oft genug ihre Vorurteile gegen eine bestimmte Berufsgruppe bedient...
Also machte sich der arme Fritz auf nach Berlin zu den Bündnis90/die Grünen und beschwerte sich über die ach so miserable Beratungsleistung der selbstständigen Apotheker in Deutschland.
Es gäbe da doch tatsächlich Apotheker,die nicht bei jedem Kauf einer Schachtel Thomapyrin eine intensive Beratung zu Risiken und Nebenwirkungen vorschalten!!
Der Grund ist für Fritzchen auch schon klar, es gibt nämlich“... einige Apotheker, die ihre Schuldenlast dazu veranlasst, nach Wegen zu suchen, um ihr Einkommen aufzubessern“ Daraus folgert für den logisch begabten Fritz: „Es ist doch egal, ob Sie vom Kapital beherrscht werden oder von Ihrer Ehefrau.“
Herr Oesterle muss mit Schuldenlast wohl horrende Unterhaltszahlungen an Ex-Ehefrauen meinen, oder wie kommt man auf einen solch bestechenden Vergleich?? ( frage als Apothekerin mal meinen Gatten...der hat als Informatiker von Logik mehr Ahnung)
Und wem das noch nicht gereicht hat, und nicht bereit ist Fritzchen Petition „Alle Apotheken Celesio“ sofort zu unterschreiben, dem verrät er noch ein in Apothekerkreisen wohlgehütetes Geheimnis: Viele von uns überlassen nämlich „nachmittags ihre Apotheke ihren Stellvertretern, um selbst Motorrad zu fahren.“, wohingegen es nach Fritzchen Kettenapotheker an der inneren Einstellung nicht missen lassen.
Offen ließ Herr Oesterle an dieser Stelle, wie er den angestellten, kapitalbeherrschten und dennoch ständig unabhängig beratenden Superapothekern die dann fällige 50 Stunden-Woche finanzieren will...
War `halt nicht seine Woche und wahrscheinlich muß Fritzchen auch noch die demnächst fälligen (miesen?)Quartalszahlen argumentativ vorbereiten.
Wie wäre es mit „besondere Belastungen, da Vorstandsvorsitzender Abfindungszahlungen an Ex getätigt hat und zum Frustabbau eine Motoguzzi erwarb" - statt "..noch mehr Apotheker haben der Gehe den Rücken gekehrt!"
In diesem Sinne
Bin zur Fahrstunde für meinen Motorradführerschein!!