Aus den USA, dem größten Feuchtbiotop für Rechtsanwälte, kommt ein neuer Trend, der mittelfristig auch deutsche Mediziner beschäftigen dürfte: Das Patentieren neu entwickelter medizinischer Behandlungsverfahren. Im Klartext bedeutet das, dass nicht nur mehr medizinische Geräte, sondern auch zunehmend innovative Operationstechniken patentiert werden. Aktuell warten mehrere Verfahren, darunter neue Methoden der Laserchirurgie am Auge oder der endoskopische Verschluss von perforierten Bandscheiben, auf ihre Anerkennung durch das USPTO.
In Zukunft könnte dann rasch ein neuer Posten auf der Arztrechnung auftauchen: "Lizenzgebühren für OP in XYZ-Technik: 350 Euro".
So schön diese neuen Einnahmequellen für den Patenthalter sind, so problematisch können sie für die Gesundheitssysteme sein. Mit anderen Worten: Wem die AOK die Lizenzgebühr nicht spendieren möchte, muss sich dann mit Methoden begnügen, die älter, bzw. Public Domain sind. Gerade in medizinischen Fachgebieten, wo die Methodik über den Erfolg entscheidet und mit Selbstzahlern üppig verdient werden kann (z.B. bei der In-vitro-Fertilisation), dürfte nun der Run auf die Patente losgehen. Damit ist die Katze aus dem Sack. Die europäischen Kollegen können warten, bis ihre US-Pendants den Patentflur abgegrast haben, oder selbst tätig werden. In diesem Sinne: Happy Patenting!