Frage: Wie heißt die zweitgrößte Soap-Opera in Deutschland gleich nach der Lindenstrasse? GZSZ? Falsch: Die richtige Antwort lautet "eGK". Elektronische Gesundheitskarte. Mit ihrer aktuellen Erklärung hat die Mutter Beimer des Gesundheitswesens (lies: Bundesärztekammer) wieder eine neue Folge eröffnet. Titel: "Skepsis und Sorge."
Dabei wird eines klar: Im Hinblick auf die Digitalisierung von Gesundheitsdaten hat sich in Deutschland mittlerweile eine besondere Sportart entwickelt - Bendenkentragen im Superschwergewicht. In dieser Klasse inszenieren sich die um die BÄK gescharten Verbände als "Treuhänder der vom Patienten anvertrauten Daten". Doch die Realität sieht längst anders aus. Patienten diskutieren ihre Gesundheitsprobleme namentlich in Online-Foren, verschicken ihre Befunde unverschlüsselt per eMail oder speichern ihre Röntgenbilder auf dem USB-Stick. Und die Internetapotheken haben das e-Rezept längst eingeführt. Hier ist das Papierrezept nur noch ein Legitimationswisch.
Ob die BÄK mit ihrer langsam härtenden Betonmischung den deutschen Ärzten wirklich einen Gefallen erweist, bleibt abzuwarten. Wer sich der Zukunft entgegenstemmt, wird meist von ihr überrollt. Es wäre absurd, wenn wir im Jahr 2020 noch mit Papierrezepten durch die Gegend wedeln, während man an jedem Fahrkartenautomaten mit dem Handy bezahlen kann.