Wiebke Rögener von der Südeutschen Zeitung veröffentlicht unter dem Titel "Bedenklicher Blick ins Blut" einen von der teutonischen Urkraft "Skeptizismus" geprägten Schmäh-Artikel über die zunehmende Eigeninitiative im Gesundheitsbereich. In schönstem Bedenkenträgerlatein warnt sie vor den Folgen privater Gesundheitsvorsorge. Auch das Thema IGEL wird dabei in Gänsefüßchen erwähnt, sprich mit der journalistischen Ekel-Pinzette angefasst. Tenor: Das Ergebnis vieler Blutuntersuchungen sei für den Laien gar nicht abschätzbar, die Tests also überflüssig, geldschneiderisch, wenn nicht gar gefährlich.
So weit, so gut. Dass es für den Patienten durchaus sinnvoll sein kann, den diagnostischen Magerquark der GKV durch eigene Investments aufzupäppeln - davon natürlich kein Wort. Fast hat man den Eindruck, Fr. Rögener befinde sich mental noch in der guten heilen Welt der Siebziger, in welcher der Krankenschein für eine kurze Zeit noch Zugang zur Spitzenmedizin verschaffte.
Wahrscheinlich deswegen zitiert sie satte 4 x in ihrem Artikel Jürgen Windeler, den Leitenden Arzt des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen. Wie einen Zeugen aus einer längst vergangenen Zeit.