Kaum sind die Feiertage vorbei, da erlebt die Gesundheitspolitik eine Art Vorfrühling. Die Krankenkassen putzen ihr Gefieder und entdecken in ihrem Nestchen einen häßlichen Fremdkörper: Das Kostensenkungs-Ei, das die Regierung unter der rührigen Glucke Ulla noch kurz vor Weihnachten klamheimlich gelegt hat. Und gleich fangen sie aufgeregt an zu zwitschern.
Wieder einmal erweist es sich, dass die Strategen unter MasterMind Karl Lauterbach die Komplexität ihres Lieblingsspielzeugs (die Rede ist vom Gesundheitssystem) krass unterschätzen und beim Drehen an den vielen Stellschrauben rasch mal den Überblick verlieren.
Ad 1: Die beabsichtigten 1,3 Milliarden Einsparung im Arzneimittelbereich schrumpfen durch die Mehrwertsteuererhöhung 2007 schon mal um runde 700 Millionen.
Ad 2: Durch die neuen Festbetragsregelungen sollen nur noch 45 Prozent der Verordnungen ohne Aufzahlung erhältlich sein. Und 95 Wirkstoffe stünden gar nicht mehr zum Festbetrag zur Verfügung. Oops. Das dürfte manchem GKV-Versicherten, der dann tief in die Tasche greifen muss, gar nicht schmecken.
Was wollen wir wetten, dass diese "handwerklichen Fehler" noch vor dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes "nachgebessert" werden?