Da ist er nun: der nach wochenlangem Zetern ausgehandelte Entwurf einer Gesundheitsreform. Und die immer nette Diseuse der großen Koalition, Angela Merkel, will uns den hektisch zusammen geschusterten Kompromiss als "Durchbruch" verkaufen. Laut Wikipedia ist ein Durchbruch "das (gewaltsame) Durchbrechen eines Hindernisses wie einer Wand, einer Mauer (Mauerdurchbruch), eines Felsens (Felsdurchbruch) oder einer Grenze (Grenzdurchbruch)."
Doch - so gerne es Angela vielleicht hätte - diese aktive, brachiale Form des Durchbruchs gibt es im politischen Alltag nicht. Schon gar nicht im Alltag der großen Koalition. Als Durchbruch wird hier schon gefeiert, wenn es zwei ehemaligen Volksparteien gelingt, ein ausgefranstes Loch in einen Krapfen zu bohren (Nein, ich habe nichts gegen Donuts).
Deshalb wundert es nicht, dass Frau M. das Wort "wirklich" vorsetzen muss, um dem ganzen Verfahren wenigstens halbwegs den Anschein von Dynamik zu geben. Nur: Ist es ein "wirklicher" Durchbruch, die Kassenbeiträge um 0,5% anzuheben? Ist es "wirklich" bahnbrechend, die Beitragszahler weiterhin zur Kasse zu bitten, ohne echten Wettbewerb im Gesundheitssystem zuzulassen? Oder ist es einfach wirklich zum Kotzen, was uns hier vor der parlamentarischen Sommerpause präsentiert wird?
Da isser: Der Durchbruch.