Man höre und staune: die Krankenkassen wollen nach den Ferien eine bundesweite Informationskampagne zu starten, "um Versicherte, Medien und Politiker mit den negativen Auswirkungen der Gesundheitsreform zu konfrontieren". Und natürlich finden sie dabei die vollmundige Unterstützung von Deutschlands größtem Bestattungsunternehmen für Reformansätze (VERDI).
Ganz recht - eben jene Kassen wollen "aufklären", die seit Jahren nur eine Lösung zur Behebung der Probleme im Gesundheitswesen kennen: Die Beitragserhöhung. Erst vor wenigen Tagen haben sie uns staunenden Beitragszahlern verkündet, dass 0,5% Beitragserhöhung im nächsten Jahr auf keinen Fall ausreichen werden.
Frage: Was würden Sie mit einer Bank machen, die Ihnen erzählt, dass niedrigere Kontogebühren schlecht für Sie sind? Und die Ihre Einlagen dazu nutzt, reichlich Informationsmaterial zu diesem Thema zu drucken. Richtig! Sie würden sie wechseln. Nur das ein GKV-Versicherter diese Möglichkeit leider nicht hat. Deshalb muss er tatenlos zusehen, wie gut bezahlte Kassenfürsten seine Beiträge für eine Profilneurosen-Kampagne verpulvern. Wenn der Beweis fehlte, dass da irgendein fundamentaler Fehler in unserem Gesundheitssystem steckt - nun ist er erbracht.
Der neue Gesellschaftsraum der Krankenkassen. Sogar das Motto stimmt.